Kann Fedora auch KDE?

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Wenn man an Fedora denkt, fällt einem meist die Fedora Workstation ein, die seit Jahren mit der GNOME-Desktopumgebung verbunden ist. GNOME ist die Standard-Desktopumgebung für Fedora und die Entwickler haben viel Arbeit investiert, um das beste GNOME-Erlebnis zu bieten. Aber Fedora kann mehr als nur GNOME. Es gibt auch einen offiziellen Fedora KDE Plasma Spin. Die Frage ist: Kann Fedora, traditionell eine GNOME-Hochburg, die Bedürfnisse eingefleischter KDE-Nutzer erfüllen? Schauen wir uns das genauer an.

Fedora KDE Plasma Spin: Ein Überblick

Der Fedora KDE Plasma Spin ist eine offizielle Variante von Fedora, die KDE Plasma als Desktopumgebung verwendet. KDE Plasma ist bekannt für seine umfangreichen Funktionen, Anpassungsmöglichkeiten und das moderne Design. Im Gegensatz zu GNOME, das auf Einfachheit und Minimalismus setzt, bietet KDE Plasma eine Vielzahl von Optionen zur Personalisierung des Desktops. Fedora’s KDE Spin zielt darauf ab, diese leistungsstarke Desktopumgebung auf Fedora zu bringen, unterstützt von derselben stabilen und aktuellen Basis, die alle Fedora-Versionen auszeichnet.

Installation und Einrichtung

Die Installation von Fedora KDE ist unkompliziert. Du kannst den KDE Spin von der offiziellen Fedora-Website herunterladen und ein bootfähiges USB-Laufwerk erstellen, um die Installation zu starten. Der Installationsprozess ist derselbe wie bei der Fedora Workstation und verwendet den benutzerfreundlichen Anaconda-Installer. Während der Installation kannst du die Partitionen anpassen, deine Zeitzone auswählen und Benutzerkonten einrichten, genau wie bei jeder anderen Fedora-Variante. Die Installation von Fedora inkl. Verwendung von BtrFS Subvolumes habe ich hier beschrieben.

Nach der Installation wirst du mit dem vertrauten KDE Plasma Desktop begrüßt, der schlank und visuell ansprechend ist. Das Standard-Design und die Layouts sind konsistent mit der typischen KDE-Erfahrung und bieten eine hervorragende Ausgangsbasis für weitere Anpassungen.

Leistung und Stabilität

Fedora ist bekannt für seine Verpflichtung, die neueste Software und die neuesten Funktionen bereitzustellen, und der KDE Spin ist da keine Ausnahme. Fedora KDE enthält die neueste stabile Version von KDE Plasma sowie die aktuellsten Versionen von KDE-Anwendungen und Bibliotheken. Dies bedeutet, dass Benutzer die neuesten Funktionen, Verbesserungen und Sicherheitsupdates ohne lange Wartezeiten genießen können.

In Bezug auf die Leistung läuft Fedora KDE reibungslos. Die Fedora-Basis ist auf Leistung optimiert, und die Effizienz von KDE Plasma ergänzt dies hervorragend. Auf moderner wie auch älterer Hardware bietet Fedora KDE eine reaktionsschnelle und stabile Benutzererfahrung. Die Kombination aus Fedoras fortschrittlicher Software und KDE Plasmas Leistungsoptimierungen sorgt für ein flüssiges Benutzererlebnis.

Anpassungsmöglichkeiten

Einer der Hauptgründe, warum Benutzer KDE Plasma wählen, ist seine unvergleichliche Anpassungsfähigkeit. Fedora KDE enttäuscht in dieser Hinsicht nicht. Von Anfang an kannst du fast jeden Aspekt der Desktopumgebung anpassen, von der Darstellung der Fenster und Panels bis hin zum Verhalten der Desktop-Effekte und Animationen. Das KDE System Settings-Tool ist umfassend und bietet eine Vielzahl von Optionen, um den Desktop nach deinen Wünschen zu gestalten.

Darüber hinaus ermöglicht dir das KDE Plasma-Widget-System, verschiedene Funktionen zu deinem Desktop hinzuzufügen, wie Wetter-Updates, Systemmonitore und Anwendungsstarter. Diese Flexibilität ist ein großer Vorteil für Benutzer, die ihren Arbeitsbereich individuell gestalten möchten.

Software- und Paketverwaltung

Fedora verwendet den DNF-Paketmanager, der für seine Geschwindigkeit und Effizienz bekannt ist. Der KDE Spin profitiert von demselben robusten Paketverwaltungssystem, das den Zugriff auf eine riesige Softwarebibliothek ermöglicht. Zusätzlich zu den Standard-Fedora-Repositories kannst du Drittanbieter-Repositories wie RPM Fusion aktivieren, um eine noch größere Auswahl an Software, einschließlich proprietärer Anwendungen und Codecs, zu erhalten.

KDE-Benutzer finden alle ihre bevorzugten KDE-Anwendungen in den Fedora-Repositories. Diese Anwendungen sind gut in die Desktopumgebung integriert und bieten ein einheitliches und durchdachtes Erlebnis. Egal ob du Produktivitätstools, Multimedia-Anwendungen oder Entwicklungsoftware benötigst, Fedora KDE bietet alles, was du brauchst.

Community und Support

Eine der Stärken von Fedora ist die starke Gemeinschaft und die hervorragende Support-Infrastruktur. Fedora-Benutzer haben Zugang zu umfangreicher Dokumentation, Foren, Mailinglisten und Chat-Kanälen, in denen sie Hilfe finden und Wissen austauschen können. Die KDE-Community innerhalb von Fedora ist aktiv und einladend, sodass KDE-Benutzer die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

Gleich 2 KDE Versionen

Fedora Workstation KDE Spin ist eine offizielle Variante von Fedora, die die leistungsstarke und anpassungsfähige KDE Plasma-Desktopumgebung verwendet. Diese Version richtet sich an Nutzer, die Wert auf umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten und eine moderne Benutzeroberfläche legen. Der Fedora KDE Spin kombiniert die Stabilität und Aktualität der Fedora-Basis mit der Flexibilität von KDE Plasma, was zu einer reibungslosen und effizienten Benutzererfahrung führt.

Zusätzlich zur traditionellen KDE Spin bietet Fedora auch Fedora Kinoite an, eine unveränderliche (immutable) Version von Fedora, die ebenfalls KDE Plasma verwendet. Fedora Kinoite ist darauf ausgelegt, die Systemintegrität und Sicherheit zu erhöhen, indem das Basissystem unverändert bleibt und alle Änderungen in separaten Schichten erfolgen. Diese Architektur bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene und erleichtert die Verwaltung und Wiederherstellung des Systems, was Fedora Kinoite zu einer interessanten Option für sicherheitsbewusste und technisch versierte Benutzer macht. Kinoite ist das KDE Gegenstück zu Fedora Silverblue, das mit Gnome Oberfläche kommt. Falls Dich das mit den unveränderlichen Distros interessiert, hier gehts zu meinem Test von Fedora Silverblue.

Fazit: Ist Fedora KDE eine lohnenswerte Option für KDE-Enthusiasten?

Definitiv. Fedora KDE bietet eine überzeugende Option für KDE-Enthusiasten, die die fortschrittlichen Funktionen und die robuste Leistung von Fedora erleben möchten. Der KDE Spin bietet alle Anpassungsmöglichkeiten und die Leistungsfähigkeit von KDE Plasma, während er gleichzeitig von Fedoras Stärken profitiert, wie zeitnahen Updates, starken Sicherheitspraktiken und einer unterstützenden Gemeinschaft.

Für Benutzer, die KDE auf anderen Distributionen verwendet haben, sollte der Umstieg auf Fedora KDE reibungslos verlaufen. Der Installationsprozess ist einfach, und die Benutzererfahrung ist poliert und benutzerfreundlich. Leistung und Stabilität sind mit anderen KDE-fokussierten Distributionen vergleichbar, was Fedora KDE zu einer zuverlässigen Wahl für den täglichen Gebrauch macht.

Zusammengefasst kann Fedora, obwohl es traditionell mit GNOME verbunden ist, auch KDE problemlos handhaben und das sehr gut. Ob du ein langjähriger KDE-Nutzer bist oder eine neue Desktopumgebung ausprobieren möchtest, Fedora KDE ist definitiv eine Überlegung wert.

Mein erster Kontakt mit Fedora war mit Fedora Core und davor mit Red Hat 8. Das war noch lange vor Fedora und RHEL und ich bin echt froh, dass es diese Distro gibt und sie das Erbe fortführt. Auch wenn manche IBM Entscheidungen bei Red Hat nicht unumstritten sind, ich mag Fedora dennoch.

Und was sagst Du zum Fedora KDE Spin? Überzeugt Dich das oder gefällt er Dir? Schreibe Deine Meinung dazu sehr gerne in die Kommentare rein.

7 Antworten zu „Kann Fedora auch KDE?“

  1. Uwe

    Meine Gedanken dazu.
    Fedora mit KDE muss es wohl schon länger geben, denn es scheint, das Nobara-Linux (Programmcode) in seinen Varianten da drauf basiert.
    Soweit ich das begriffen hab. Für mich selbst ist das nichts.
    Bin und bleib “Debianer mit einem Hauch von Mint” und einfacher Nutzer.

    KDE. Das scheint sich immer größerer Beliebtheit zu erfreuen, weil für viele Leute Windows unerträglich wird. Sogar “Recal” wollen die MSler im Oktober wieder einführen (erstmal für die Insider), noch mehr alt-CPUs aus der Unterstützung nehmen und natürlich ist voll aktiviertes TPM 2.0 zwingend für W11 notwendig.
    Da ist nix mehr mit den Installationsbypässen auf Old-PCs.
    Also: Microsoft “Entweder friss Windows wie wir denken, oder such Dir was anderes”.
    —–
    ein Zitat dort:
    Gestern um 10:44

    Die Ankündigung des Features war der der Stein der für mich das Fass hat überlaufen lassen. Seit ein paar Wochen nutze ich nur noch Linux (und MacOS auf dem Laptop). Mit Windows bin ich durch.
    Zitatende

    https://www.computerbase.de/forum/threads/copilot-pc-recall-fuer-windows-11-kommt-im-oktober-fuer-insider.2207307/
    —-
    Textseite mit Infos
    Computerbase
    KDE Plasma oder Gnome
    https://www.computerbase.de/downloads/betriebssysteme/nobara-linux/
    —-
    Da hat man die Wahl, normales Fedora wie hier oder im Video vorgestellt als KDE für die “Produktion”, oder z.B. Nobara-Linux für Home, Multimedia, Hobby und Spaß. Die Spieler kommen allmählich aber beständig zu Linux und die Programmierer bauen exzellente Distriebutionen. So mein Eindruck.

  2. Uwe

    Gehört noch zum ersten Kommentar.

    TPM Pflicht für Windows 11: Ende für viele alte Systeme

    Microsoft sperrt alte Prozessoren aus und setzt mit dem neuen Insider-Build 25H2 für Windows 11 die TPM-Pflicht durch. Das könnte das Ende vieler alter Systeme sein, wenn Microsoft die Änderung beibehält. …

    der Artikel ist hier:
    https://www.hardware-news.de/tpm-pflicht-fuer-windows-11-ende-fuer-viele-alte-systeme/

  3. AlphaElwedritsch

    wenn ich etwas RPM basiertes wollte, würde ich Fedora nehmen. keine Frage. und KDE dann sowieso.

    alpha

  4. AlphaElwedritsch

    Da hat man dann, mit einem immer aktuellen Plasma (6.x) auch einen aktuellen Unterbau.
    Das bietet sonst aktuell nur Solus.
    Weitere Distros mit immer aktuellem Plasma sind KDE Neon und Tuxedo. Die haben aber uraltes Ubuntu drunter.

    Da mir im moment ein aktuelles Plasma wichtig ist, bin ich auf Solus.
    Auch eine tolle Distri. Kuratierende, rollende Distri. Stabil und nicht überladen.
    Eine tolle Sache. Auch wenn Kritik die Thematik aus den letzten Jahren sein kann. Aktuell aber in ruhigen Gewässern. Mal sehen was aus Serpent OS wird und wie es in Solus Wirkungen haben wird.

    Gruß
    Alpha

  5. Chris

    Ja, Fedora kann wunderbar KDE. Und ich finde, dass es derzeit die beste Plattform mit KDE ist. Ich dachte immer, dass openSUSE die Nase vorn hat, aber hier funktioniert alles gleich out-of-the-box, du hast immer die aktuelle Version von KDE (nimm das, Leap!) ohne dass du auf ein Tumbleweed umsteigen musst…

    …und Fedora KDE verhält sich deutlich schneller und flüssiger als die Fedora Workstation mit Gnome und braucht auch weniger Ressourcen, was meinen alten Laptops richtig Spaß macht

  6. WolliD.

    Gerade frisch bei Heise gelesen: “Das KDE-Projekt lebt durch Spenden. Der kommende Plasma-6.2-Desktop soll einmal im Jahr einen Spendenaufruf anzeigen.” Viel Spaß.

  7. MK

    @WolliD.: Ich finde einmal im Jahr den Hinweis zu erhalten nicht allzu problematisch, sofern es bei jährlich bleibt… 🙂

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