Solus wechselt von Snap zu Flatpak

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Das Solus-Projekt hat die Entfernung des AppArmor-Patchsets aus der Linux-Kernel-Version 6.9 in ihrem aktuellen Branch angekündigt. Diese Änderung markiert den Beginn des Endes der Unterstützung von Snap-Paketen in der Distribution und signalisiert eine Umstellung auf Flatpak als bevorzugtes Framework für die Softwareinstallation.

Solus hat seit 2017 sowohl Snap- als auch Flatpak-Unterstützung angeboten und den Nutzern die Wahl zwischen diesen beiden distributionsunabhängigen Softwareformaten gelassen. Durch das Entfernen der AppArmor-Patches werden Snap-Pakete nun unter teilweiser Isolierung betrieben. Dies bedeutet, dass sie eine begrenzte Abgrenzung vom restlichen System haben und potenziell Sicherheitsrisiken bergen können, wenn sie nicht korrekt verwaltet werden. Solus hat darauf mit einem Warnsystem im Snap-Befehlswerkzeug reagiert, das die Nutzer darauf hinweist, wenn die strikte Isolierung nicht aktiv ist.

Evan Maddock vom Solus-Team hob mehrere Vorteile der Entfernung der AppArmor-Patches hervor. „Das Entfernen des AppArmor-Patchsets hat mehrere Vorteile für uns. Zunächst einmal ist das Patchset riesig; es besteht aus über 60 einzelnen Patches, was eine erhebliche Wartungsbelastung darstellt. Da das Set von Canonical gewartet und aktualisiert wird, können wir erst dann auf einen neuen Kernel aktualisieren, wenn sie alle diese Patches aktualisiert haben, was manchmal lange dauert oder sogar gar nicht geschieht, wie bei der Kernel-Serie 6.9.“

Zukünftig setzt Solus verstärkt auf Flatpak, ein Framework, das eine robuste Unterstützung genießt und in wichtige Desktop-Umgebungen wie GNOME und KDE integriert ist. Diese Entscheidung ist wenig überraschend, da Snap hauptsächlich von seinen Schöpfern, Canonical, auf Ubuntu-System verwendet wird, während Flatpak zur bevorzugten Wahl für fast alle anderen Linux-Distributionen geworden ist und sich als Standard etabliert hat. Das Solus-Team hat auch Werkzeuge und Dokumentationen bereitgestellt, um den Übergang von Snap zu Flatpak zu erleichtern, einschließlich des neuen „unsnap“-Pakets, das den Migrationsprozess vereinfacht. Während Solus Snap bis Ende 2024 weiterhin unterstützen wird, werden die Nutzer ermutigt, Flatpak-Alternativen zu erkunden, um sich auf einen reibungslosen Übergang vorzubereiten. Die Ankündigung findet sich hier.

3 Antworten zu „Solus wechselt von Snap zu Flatpak“

  1. AndreasH

    Canonical kocht immer mehr sein eigenes “Süppchen” und alle anderen müssen eben zusehen, wie sie damit klar kommen.

    Ich warne ausdrücklich vor Ubuntu und dessen Derivate (ausnahmslos!) und empfehlen Einsteigern stattdessen LMDE, weil Cinnamon sehr einsteigerfreundlich ist und man mit Debian nicht nur eine sehr solide, sondern auch nachhaltige Basis hat:

    Will man sich z. B. mit einem Raspberry Pi beschäftigen: Dessen OS basiert auf Debian und man fühlt sich gleich “zuhause”.

    Oder sich ein NAS bauen, weil die kommerziellen zu eingeschränkt sind, oder der Support irgendwann eingestellt wird: Auch OMV basiert auf Debian.

    Es gibt noch viele andere Beispiele, aber ich denke es ist klar, worauf ich hinaus will.

    Freie Software ist nicht “frei” wie Freibier, sondern wie Freiheit. (Wolfgang Rudolph)

  2. Bernhard

    Schade, dass in diesem Artikel anscheinend vorausgesetzt wird, dass man weis was Solus ist. 3 Sätze mehr in der Einleitung und man hat auch als Newcomer einen Mehrwert.

  3. Markus

    Ich fand Solus vor 2 Jahren richtig gut. Nach der Krise letztes Jahr bin ich dann wieder zu Debian. Ist eingesessen und Dramen gibt es dort auch nicht wirklich.

    Seit der Krise und der Aussage es soll auf SerpentOS basieren sehe ich Solus nicht mehr als überlebensfähig. Da basiert eine “recht kleine” Distribution auf einer anderen noch viel kleineren Distribution.

    Wirklich schade. Fand das Konzept von Solus und Budgie insgesamt wirklich gut.
    Ein Glück hat steht Budgie jetzt auf eigenen Beinen und wird uns daher erhalten bleiben.

    Aber zurück zum Thema:
    Wusste nicht mal das Solus Snap on-board hat^^
    Würde es also sowieso nicht vermissen. Ohnehin aber die absolut richtige Entscheidung, offene(-re) Lösungen zu unterstützen!

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