Manjaro testet unveränderliche Distro

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Unveränderlichkeit wird offensichtlich zu einem Schlüsselmerkmal in der heutigen Linux-Landschaft. Immer mehr Distributionen beginnen dieses Konzept zu nutzen. Überraschenderweise hat das auf Arch basierende Manjaro gerade einen mutigen Schritt angekündigt: die Einführung seiner neuen unveränderlichen Edition, die derzeit für Community-Tests verfügbar ist. Die Unveränderlichkeit bedeutet, dass die Kern-Dateien und Konfigurationen des Systems im Nur-Lese-Zustand sind.

Dies bedeutet, dass reguläre System- oder Anwendungsprozesse diese Kernkomponenten nach der Installation nicht ändern können. Eine solche Architektur verbessert die Sicherheit und Stabilität erheblich, indem sie unautorisierte oder versehentliche Änderungen verhindert, die das System stören oder gefährden könnten. Manjaro Immutable basiert auf Arkdep, einem Toolkit zum Erstellen, Bereitstellen und Warten eines unveränderlichen, atomaren, Btrfs-basierten Systems. Es stammt aus dem Arkane Linux 32 Projekt. Diese Manjaro-Variante setzt demnach auf das Btrfs-Dateisystem im Hintergrund.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Version dazu gedacht ist, zu testen, wie ein unveränderliches System unter dem Manjaro-Dach funktionieren kann. Mit anderen Worten, es ist derzeit nicht stabil genug für alltägliche Computeraufgaben. Dies sollte bei der Nutzung berücksichtigt werden. Obwohl diese Veröffentlichung experimentell ist, bietet sie Enthusiasten und Entwicklern eine hervorragende Gelegenheit das Konzept nach Herzenslust zu erkunden.

Zu den Hauptfunktionen gehören:

  • System-Aktualisierungen: Das System sollte idealerweise nach der Installation keine Aktualisierungen anzeigen, was seine unveränderliche Natur signalisiert. Nach durchgeführten Aktualisierungen sollte ein Systemneustart erfolgen.
  • Paketverwaltung: Arkdep ermöglicht es Benutzern Paketzustände zwischen verschiedenen Systemabbildern zu vergleichen und zeigt Ergänzungen, Entfernungen oder Upgrades an.
  • Systemwechsel: Benutzer können zwischen KDE- und GNOME-Deployments wechseln und die Flexibilität und Robustheit der abbildbasierten Verwaltung testen.
  • Zurückrollen: Ein herausragendes Merkmal unveränderlicher Systeme ist die Fähigkeit, zu einem vorherigen Zustand zurückzukehren, was Manjaro Immutable durch einfache Befehlszeilenoperationen erleichtert.

Obwohl standardmäßig die GNOME 46 Desktop-Umgebung angeboten wird, ermöglicht Manjaro Immutable den Benutzern, zwischen GNOME- und KDE-Abbildern zu wechseln. Um zum Plasma-Desktop zu wechseln, würde ein Benutzer den Befehl

sudo arkdep deploy test-manjaro-kde 

verwenden, auf den Abschluss des Downloads warten, das System neu starten und den neuesten Plasma 6.1.3 Desktop auf Manjaro Immutable genießen.

Um Manjaro Immutable zu testen, benötigen Benutzer mindestens 32 GB Speicherplatz, wobei 64 GB für eine reibungslosere Erfahrung empfohlen werden. Ferner bedarf es eines Systems, das UEFI-Boot unterstützt. Die Distribution steht zum Download bereit, und die Installation kann über einen grafischen Installer oder Virtualisierungstools wie VirtualBox oder QEMU erfolgen, sofern UEFI-Unterstützung aktiviert ist. Weitere detaillierte Informationen finden sich in der Ankündigung, die auch den Link zum Herunterladen des Installations-ISO-Images enthält.

5 Antworten zu „Manjaro testet unveränderliche Distro“

  1. Uwe

    …”Die Unveränderlichkeit bedeutet, dass die Kern-Dateien und Konfigurationen des Systems im Nur-Lese-Zustand sind.
    Dies bedeutet, dass reguläre System- oder Anwendungsprozesse diese Kernkomponenten nach der Installation nicht ändern können. “…

    Bedeutet das etwa, das man keine z.B. proprietären separaten Druckertreiber, Grafikkartentreiber, Soundkartentreiber, Plottertreiber, 3D-Drucktreiber etc. oder beliebige ICON-Sets, Deskthemes, Hintergrundbilder, usw. mehr installieren kann?

    Das wär doch völlig, mit Verlaub, Irre!
    Als Computerschrauber bin ich auf flexible (Baukastenprinzip) Installmöglichkeiten angewiesen!

  2. MK

    @Uwe: Das ist eines der Themen, denen unveränderliche Distros sich derzeit stellen müssen bzw. wo stellenweise noch Luft nach oben ist.

  3. Uwe

    @MK
    Ich Danke Dir.
    Kaum wird Linux für die Masse interessant, kommen ein paar
    Freaks (im positiven Sinn) daher und schmeissen alles um.
    Das war und ist mit der Flatpak/Snap-Seuche auch so.
    Es hat und hatte seinen Sinn die Software via Paketmanager oder Anwendungsverwaltung zentralistisch zu verwalten. In der wirklich allerletzten Not kann man sich eine *.Deb holen und mit gdebi installieren.
    So mach ich das im Ausnahmefall.

    Beispiel:

    Paket: firmware-b43legacy-installer
    firmware-b43legacy-installer_019-7_all.deb

    Hatte ich für ein altes Laptop Lenovo Z61p (WLAN) gebraucht.

  4. WolliD.

    Komisches-FS, danke nein. Was soll Privatmann mit einem OS, wo kein mir bekanntes Datensicherungs Kommerztool vom Bootstick funktioniert? Windows Treiber? Dual Boot? Dazu ist btfrs lt. Wissenden noch heftig *nicht* empfohlen wegen Betastatus. Will Manjaro jetzt unbedingt in den Kommerzsektor einsteigen und macht deshalb einen auf metoo?

  5. Ponce-De-Leon

    An Uwe:

    Wie das mit Drucker-Treibern ist, weiß ich leider auch nicht (wäre ein nettes Experiment, haha!), aber Icon-Sets und Themes sollten funktionieren, wenn man sie über den home Pfad ablegt. Ob das auch über den usr Pfad funktioniert … wäre wohl auch ein nettes Experiment. Hintergrundbilder sollten auch über den home Pfad machbar sein.

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