6 Dinge, die Du bei einem Linux-System niemals tun solltest

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Ein Linux-System bietet Flexibilität und Kontrolle, aber mit dieser Freiheit kommen auch Verantwortung und die Notwendigkeit, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Denn Ihr wisst ja von Onkel Ben: Aus großer Kraft folgt große Verantwortung. Wenn du möchtest, dass dein Linux-Erlebnis reibungslos, sicher und effizient verläuft, gibt es einige Dinge, die du auf keinen Fall tun solltest. Diese Fehler können zu Instabilität, Sicherheitsrisiken und im schlimmsten Fall zu Datenverlust führen. In diesem Artikel erläutern wir sechs wichtige Dinge, die du bei der Nutzung eines Linux-Systems niemals tun solltest, und geben dir Tipps, wie du diese Probleme vermeiden kannst.

1. Systemdateien ohne Backup ändern

Systemdateien enthalten essenzielle Konfigurationen, die für den ordnungsgemäßen Betrieb deines Systems notwendig sind. Änderungen an diesen Dateien können unvorhersehbare Konsequenzen haben, die dein System destabilisieren oder sogar unbrauchbar machen können. Bevor du irgendwelche Änderungen vornimmst, erstelle immer ein Backup der betroffenen Dateien. Nutze Tools wie rsync oder cp im Terminal für einfache Dateisicherungen oder verwende Versionierungssysteme wie git, um Änderungen zu verfolgen und bei Bedarf rückgängig zu machen. Sollten Dir diese Tools nichts sagen oder beim Erwähnen des Terminals die Augenbraue noch oben gesprungen sein, ändere bitte nichts an Systemdateien.

2. Ungeprüfte und unbekannte Quellen hinzufügen

Linux-Distributionen verwenden Software-Repositorys, um Pakete zu verwalten und sicherzustellen, dass sie sicher und kompatibel sind. Das Hinzufügen von Softwarequellen (Repositories) oder das Installieren von Paketen aus unbekannten oder ungeprüften Quellen kann dazu führen, dass dein System schädliche oder inkompatible Software erhält. Diese kann Sicherheitslücken öffnen oder Systemstabilitätsprobleme verursachen. Vermeide es, externe PPA (Personal Package Archives) oder Drittanbieter-Repositorys hinzuzufügen, es sei denn, sie sind gut dokumentiert und von vertrauenswürdigen Entwicklern. Überprüfe immer die Quellen und lese Bewertungen oder Erfahrungen anderer Nutzer, bevor du neue Pakete installierst.

3. Automatische Updates deaktivieren

Automatische Updates sind eine wichtige Schutzmaßnahme, um sicherzustellen, dass dein System die neuesten Sicherheitsupdates und Fehlerbehebungen erhält. Wenn du automatische Updates deaktivierst, setzt du dein System potenziellen Sicherheitsrisiken aus und verpasst wichtige Verbesserungen, die die Stabilität und Leistung deines Systems betreffen. Selbst wenn du keine automatischen Updates verwenden möchtest, stelle sicher, dass du regelmäßig manuelle Updates durchführst. Verwende apt, zypper, dnf, pacman oder yay, je nach deiner Distribution, um dein System aktuell zu halten.

4. Root-Benutzer dauerhaft verwenden

Der Root-Benutzer hat unbegrenzte Kontrolle über das System, was ein enormes Sicherheitsrisiko darstellt. Wenn du dich dauerhaft als Root-Benutzer anmeldest, erhöhst du die Gefahr, unbeabsichtigte Änderungen vorzunehmen oder schädliche Befehle auszuführen. Verwende stattdessen “sudo” oder “su” für temporären Root-Zugriff. Der Befehl “sudo” ermöglicht es dir, spezifische Befehle mit Root-Rechten auszuführen, während du weiterhin als normaler Benutzer angemeldet bleibst. Konfiguriere sudo so, dass du nur die notwendigen Rechte hast, um deine Aufgaben zu erledigen.

5. Ungeprüfte Skripte aus dem Internet ausführen

Skripte, die du aus dem Internet herunterlädst, können schädlichen Code enthalten, der dein System kompromittieren oder beschädigen kann. Führe niemals Skripte aus unbekannten oder nicht vertrauenswürdigen Quellen aus, ohne den Code vorher gründlich zu überprüfen. Lese den Skriptinhalt, verstehe, was er tut, und stelle sicher, dass er keine bösartigen Befehle enthält. Nutze Tools wie shellcheck, um Shell-Skripte auf Fehler und potenzielle Sicherheitsprobleme zu überprüfen.

6. Partitionen und Bootloader ohne Vorbereitung ändern

Änderungen an Partitionen oder dem Bootloader können schwerwiegende Auswirkungen auf die Startfähigkeit deines Systems haben. Unsachgemäße Änderungen können dazu führen, dass dein System nicht mehr startet oder Daten verloren gehen. Bevor du Änderungen an Partitionen vornimmst, sichere alle wichtigen Daten und verwende zuverlässige Werkzeuge wie gparted oder fdisk. Wenn du den Bootloader änderst, stelle sicher, dass du verstehst, wie GRUB (GRand Unified Bootloader) oder ein anderer Bootloader funktioniert, und habe ein Notfall-Startmedium zur Hand, falls etwas schiefgeht.

Fazit

Linux ist ein leistungsstarkes und flexibles Betriebssystem, das dir viele Freiheiten bietet, aber es erfordert auch ein gewisses Maß an Vorsicht und Wissen, um das Beste daraus zu machen. Indem du die oben genannten Fehler vermeidest, kannst du die Stabilität und Sicherheit deines Systems gewährleisten und ein reibungsloses Benutzererlebnis genießen. Denke immer daran, vorsichtig zu sein und dir Zeit zu nehmen, um die Auswirkungen deiner Handlungen zu verstehen, bevor du Änderungen an deinem System vornimmst. Auf diese Weise wirst du in der Lage sein, die Vorteile von Linux voll auszuschöpfen, ohne unerwartete Probleme zu verursachen. Das waren meine sechs Punkte, die mir einfielen. Habe ich etwas vergessen oder hast Du weitere Punkte? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare rein.

2 Antworten zu „6 Dinge, die Du bei einem Linux-System niemals tun solltest“

  1. Ponce-De-Leon

    Ich persönlich schalte die automatischen Updates ab, aber lasse sie mir anzeigen, wenn sie verfügbar sind. Bevor ein Update erfolgt bzw. ich es ausführe, sehe ich gern, was denn upgedatet wird.

  2. Uwe

    Richtig.
    Das was Du hier beschreibst ist prinzipiell meine Vorgehensweise seit meinem Einstieg in die Linuswelt. Warum auch an einem funktionierendem System rumpfuschen, wenn nicht unbedingt notwendig? Die Distri-Macher und Paketierer wissen was sie tun, weil die ein stabiles System veröffentlich wollen. Das einzige was ich anpasse ist die Optik und das eine oder andere zusätzliche Programmpaket (z.B. System-Hardwareanalyse/Nvidia-Treiberblob) aus den Repositorys (Synaptic). Wobei, ausser Cpu-x und HardInfo (grafisch) gibts ja, meines Wissens, nichts.

    Was ich tatsächlich vermisse sind echte installierbare (via deb oder den Paketmanager) Linuxvarianten von Hardware-Analyse Tools wie z.B. Cinebench mit integrierter Temparaturdiagnostik, AIDA64 ,erweitertes HWINFO, MSI Afterburner und MSI Kombustor! Das sollte alles offline, von der SSD aus, funktionieren!

    …schönes Wochenende

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