Windowsfx 11: Direkter Windows 11 Klon auf Basis von Linux im Test

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Windows 11 ist in aller Munde. Heute schauen wir uns mal WindowsFX11 an, denn dabei handelt es sich um einen Windows 11 Klon auf Basis von Linux. Alles, was Ihr zu Windowsfx 11 wissen müsst, erfahrt Ihr im Video. Legen wir los.

Die Distro

Normalerweise würde man ja solche eins zu eins Klone aus China kommend erwarten oder? Doch dieser Klon kommt nicht aus dem fernen Osten, sondern aus dem Westen. Genau genommen mit brasilianischen Wurzeln. Und so ganz neu ist diese Distro übrigens auch nicht, denn ich hatte sie schon im Sommer 2020 unter dem Namen LinuxFX angeschaut. Wenn Du Dir das noch kurz mal Revue passieren lassen magst, klicke einfach hier.

Es gibt eine kostenlose und eine kostenpflichtige Ausgabe. Ich habe hier die kostenlose Version im Einsatz. Während LinuxFX auf Cinnamon aufbaute, kommt hier KDE Plasma als Desktop zum Einsatz. Die Basis ist Ubuntu 20.04 LTS. Windowsfx tritt mit dem Slogan an: The Microsoft Windows 11 Interface with the speed and security of Linuxfx“. Also die Windows 11 Oberfläche mit der Schnelligkeit und Sicherheit von LinuxFX. Klingt schon mal vielversprechend, nicht wahr?

Was ist neu?

  • Zunächst heißt es jetzt Windowsfx statt LinuxFX
  • Das Design wurde an Windows 11 adaptiert
  • Es gibt einen neuen WXDesktop Updater
  • Fehlerkorrekturen mit dem persönliche Assistenten
  • Neues Fluent Thema mit Portierung aller Anwendungen an dieses Thema
  • MS Windows Executeable Programm
  • Active Directory Unterstützung

Distro Typ: Durch die Ubuntu LTS Basis liegt eine Distribtuion mit statischen Versionsständen vor. 

Architektur: Unterstützt wird 64-bit Architektur und RaspberryPie ARM Architektur.

Paketverwaltung und natives Paketformat: Durch den Ubuntu Unterbau ist APT als Paketmanager mit an Bord. Das native Paketformat ist DEB. Zur Installation von Software steht Discover aus dem Plasma Umfeld bereit, das hier aber Windowfx Store genannt wurde.

Inbetriebnahme / Download von Seite: Geht auf die Windowsfx Seite und dann auf Downloads. Nun anhand der Architektur das Ziel auswählen, also z.B. Free Edition x86_64. Ist das das ISO heruntergeladen, kann die Installation beginnen.

Inbetriebnahme / Installation: Der Installer ist routiniert und führt direkt zum Ziel. Ich verweise an der Stelle auf meinen Beitrag zu LinuxFX 10.2, in dessen Rahmen ich die Installation etwas näher beschrieb. Ansonsten springen wir hier jetzt weiter zum nächsten Kapitel.

Performance, Desktop &, Programme

Habt Ihr Windowsfx 11 installiert, solltet Ihr es verschmerzen können, dass 14 GB der Platte für das Betriebssystem verbraten sind.

Beim Arbeitsspeicherkonsum von ca 840 MB RAM stellt sich Windows FX verhältnismäßig bescheidener dar als beim Plattenplatzbedarf.

Desktop Oberfläche und Konzept

Windowsfx 11 liefert zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrags KDE 5.23.3 aus.

Damit ist die KDE Plasma Version in Windowsfx 11 deutlich neuer als bei Ubuntu 20.04 LTS bzw. Es bei Kubuntu 20.04 war aber auch neuer als es bei der derzeit neuesten Kubuntu 21.10 Version mit 5.22.5 der Fall ist.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.11
  • Browser: Microsoft Edge und Google Chrome
  • E-Mail Client: Kmail
  • Büropaket: OnlyOffice 6.4
  • Software-Container: Snap und Flatpak

Allgemein vorinstallierte Software:

Jetzt kommen wir an einen Punkt, an dem das breite Angebot erste mal sacken muss. Also zunächst wird versucht alle erdenklichen Microsoft Dienste und Apps abzubilden. Das zeigt sich nicht nur am Windows 11 Design, sondern auch daran, dass Microsoft Edge Browser plakativ vorne dran steht. One Drive Cloud Connector ist mit dabei, wie auch Microsoft Teams. Microsoft Office ist zwar auf den ersten Blick auch dabei aber das sind nur WebApps, also Wrapper, die das Office 365 Online abbilden. Aber fast schon etwas frech ist, dass OnlyOffice auch mit den MS Office Apps im Namen als auch im Symbol ausgegeben wird. „OnlyOffice Word“ in Verbindung mit einem MS Word Symbol geht eigentlich schon über das reine Suggerieren hinaus. Doch es kommen auch Microsoft PowerShell, Visual Studio Code, Skype, Spotify, Telegram Client, Any Desk, Team Viewer, Steam und noch viele andre Apps standardmäßig mit. Also quasi im Gießkannenprinzip kommt mal alles mit, was man eventuell brauchen könnte.

Oder anders ausgedrückt: Man Konzentriert sich direkt auf die Zielgruppe, die man ansprechen will. Denn z.B. Hardcore Debian oder Arch Anwender möchte man hier vermutlich nicht begeistern wollen, sondern die, die es möglichst nah an Windows haben möchten. Möglicherweise stößt dies in Schwellenländern ja auf mehr Anklang als hier in Europa. Das sei mal dahingestellt.

Doch oh Schock schwere Not, wir haben ja noch einen Cortana Sprachassistenten Nachbau Namens Helloa. Doch ohne Anmeldung mit Google Konto geht da gar nichts. Und damit jetzt niemand aus Abneigung Sprühstuhl bekommt, nehmen wir das jetzt mal so hin, wie es ist und belassen es dabei. Wir können uns jetzt nur noch die Liste an Kommandos anschauen. Ich möchte an der Stelle nicht Helloa mit meinem Google Konto verbinden und sehe von einer weiteren Demonstration ab, da ich es nicht so mit Vertrauensvorschuss habe. Ich hoffe Ihr versteht das und könnt ja im Bedarfsfall mit Euren eigenen Konten hier spielen bzw. testen. 

Auf das sonst übliche Teilkapitel mit dem Desktop Schema verzichte ich, denn es dürfte selbsterklärenden sein, dass hier Windows 11 als großes Vorbild Modell stand.

Besonderheiten und Fazit

Windows Dateien also EXE und MSI Formate können direkt ausgeführt werden und werden mit WINE gestartet, sofern sie laufen können. Die kostenlose und kostenpflichtige Version unterscheiden sich darin, dass die kostenpflichtige Version noch WXDesktop System Settings und Tools beinhaltet, wie auch weitere Sprachkommandos, Unterstützng für Microsoft Active Directory, Onedrive File Manager und alle WXDesktop Ressourcen können nicht nur 30 Tage wie bei der kostenlosen Version, sondern unbegrenzt genutzt werden. Der Preis liegt übrigens bei 25 US Dollar.

Damit geht WindowsFX einen ähnlichen Weg wie Zorin OS, wobei Zorin OS in der Pro Version mit knapp 40 Euro etwas mehr kostet. Was mehr bietet? Das kann man so nicht eins zu eins sagen. Die Unterstützung für Active Directory bringt eigentlich Ubuntu LTS schon mit. Wieso das als Feature der Bezahledition gelistet wird, ist mir gänzlich schleierhaft. Wo es jedoch deutlich wird, ist der Desktop. WindowsFX seztt auf KDE Plasma und Zorin OS auf Gnome. Insgesamt liegt WindowsFX als quasi eins zu eins Klon optisch noch näher an Windows 11 als Zorin OS es tut und das, obwohl Zorin OS Windows 11 schon sehr deutlich adaptiert. Wenn Du vor der Qual der Wahl stehst, kannst Du Dir auch gerne mal meinen Beitrag ob sich die Pro Version von Zorin OS lohnt, anschauen. Direkten Support durch die Entwickler bekommt Ihr übrigens bei beiden Distros. Möglicherweise läuft es also auf die Frage hinaus: Fisch oder Fleisch. Volkswagen oder Opel, Mercedes oder Audi, KDE Plasma oder Gnome.

Fazit

WindowsFX 11 könnte tatsächlich bei der Zielgruppe punkten, die ältere, nicht Windows 11 fähige Rechner noch einsetzt, generell einem Wechsel auf Linux nicht negativ gegenübersteht und vielleicht die Investition in neue Hardware scheut.

Man muss aber schon wirklich ganz stark auf das Windows 11 Design abfahren in Verbindung mit der Tatsache, dass man sich überwiegend im Universum der Microsoft Dienste bewegt. Natürlich soll das die Arbeit der Entwickler nicht schmälern. Den Sprachassistnten schüttelt man sich nicht mal eben aus den Rippen. Und auch das Design insgesamt, also die Anpassung von KDE Plasma, das es bis ins letzt Detail wie Windows 11 aussieht, ist das Resultat von akribischer Arbeit.

Doch jetzt seid Ihr dran. Was ist Eure Meinung zu Windowsfx 11? Gefällt Euch das? Oder würde ihr dann doch lieber zu Zorin OS greifen? Oder vielleicht doch auf souveränen Wegen jenseits des Windows Desktops wandeln?

Bevor ich gehe, möchte ich mich bei allen Unterstützen ganz herzlich bedanken.

Auch bei Dir möchte ich mich für die freundliche Aufmerksamkeit bedanken. Deine Meinung kannst Du übrigens gerne in den Kommentaren hinterlassen, entweder auf YT oder auf meinem Blog. Wenn Dir das Video gefallen hat, kannst Du gerne ein Kanal Abo da lassen. Auch kannst Du mit dem Daumen zeigen wie es Dir gefallen hat. Das gibt mir entsprechend Info und hilft dem Video.

Bleibt gesund, passt weiterhin gut auf Euch auf und dann sehen wir uns hoffentlich zum nächsten Video erneut. Bis dahin. Machts gut. Ciao aus Würzburg, Euer Michl.

3 Antworten zu „Windowsfx 11: Direkter Windows 11 Klon auf Basis von Linux im Test“

  1. Rudolf Waelchli

    Finde ich gut ! Bin grad dran an der ersten Installation in einem VmWare Player. Man muss es doch ganz klar sehen. Alle die immer schreien dass Linux Windows ablösen kann/sollte müssen sich bewusst sein, dass die grösste Hürde vor allem der Desktop und seine Bedienung ist. Wer sich gewöhnt ist, Shortcuts mittels Drag&Drop anzulegen, kriegt spätestens die ersten grauen Haare wenn er das selbe auf einem Linux Desktop mchen will. Spätesten bei Fragen betreff Execution Flags etc. verlässt ihn die Freude an Linux. Auch das Einstelln der Icon Grösse etc. ist halt ganz anders als in Windows. Würde es ein Entwickler schaffen, einen Desktop für Linux zu entwickeln, der sich mehr oder weniger wie bei Windows bedienen lässt, würden viel mehr Menschen auf Linux umsteigen. Der Rest, wie Eplorer etc. ist dann eine Nebensache.

  2. Psydelis

    Habe mir das vor Monaten mal zum Testen auf mein altes Elitebook 2350p (heute mit SSD anstatt HDD) aus dem Jahre 2009 installiert und war erstaunt um wieviel schneller das Teil läuft, als mit Windows 10.

    Habe es jetzt auch auf meinem neuen Dell neben Windows 10 laufen und bin begeistert.

    So kann Linux MS Nutzer auf seine Seite ziehen – weiter so!

  3. Georg

    Nach dem Windows 10 einfach abgestürzt war, habe ich den Vorgänger WindowsFX 10 auf mein Lenovo Notebook probehalber aufgespielt. Es läuft nun seit 2 Jahren super.
    Mit ein bisschen Übung kann man nach einer Weile vollständig auf Windows verzichten. Ich vermisse nichts und werde auch nicht wieder umsteigen.
    Sogar Qgis das ich des öfteren benutze läuft flüssig und ich kann die Ergebnisse mit Kollegen die Windowsrechner benutzen problemlos teilen.

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