Wenn Ihr schon länger im Linuxumfeld unterwegs seid, werdet Ihr bestimmt schon mal über den Begriff Distrohoper oder Distrohopping gestolpert sein. Habt Ihr Euch schon mal gefragt, was es damit eigentlich auf sich hat? In diesem Video gehen wir heute auf das Thema Distrohopping ein und ich erkläre Euch, was damit gemeint ist. Ich wünsche viel Spaß.
Was ist Distro-Hopping?
Unter Distro Hopping versteht man im Deutschen, je nach Interpretation und Übersetzung einen Distro-Springer oder Distro-Hüpfer oder Distro-Wechsler. Anhand dessen könnt Ihr schon ableiten, worum es also geht. Distro-Hopper installieren also nicht einmal eine Linuxdistribution wie z.B. Ubuntu, Debian, Arch oder openSUSE zur täglichen Nutzung, sondern im Extremfall alle genannten Beispiele in einer Woche im Wechsel. Klingt für Dich nach Stress? Dann bist Du vielleicht auch kein Distro-Hopper.
Voraussetzungen für Distro-Hopping?
Es gibt mehrere Voraussetzungen zum Distro Hoppen, über die wir kurz sprechen sollten. Ich gehe jetzt auf die mir bekannten ein bzw. die, die mir früher am plausibelsten erschienen.
- Motivation: Du musst schon motiviert und neugierig auf neues sein um den Aufwand in Kauf zu nehmen
- Affinität: Du solltest die Affinität besitzen, dich immer wieder neu einzufinden und eventuelle Hürden nehmen zu können.
- Zeit: Du benötigst natürlich die Zeit für Neuinstallation und Systemeinrichtung
- Technische Bedingungen: Kenntnisse in der Partitionierung und Einbindung einer separaten Home Partition um Datenverlust vorzubeugen bzw. schnell via Mount der Partition wieder an Deine Daten ranzukommen, sonfern Du sie nicht lieber extern z.B. via USB sicherst. Hardware Kenntnisse bzw. Einbau neuer Platten in den Rechner sollten für Dich keine böhmischen Dörfer sein
Der letzte Punkt mit der Hardware ist auch wieder individuell. Wenn Du nur begrenzt Platz hast und immer wieder die System Partition platt machst für eine Distro, musst Du nicht umrüsten. Wenn Du aber gerne 5 oder 10 Distros gleichzeitig verfügbar haben willst, benötigst Du entsprechenden Plattenplatz und solltest im Bedarfsfall erweitern können.
Beweggründe: Pro Distro-Hopping
Wir sind zwar alle Menschen aber wir sind alle verschieden. Während es manchen genügt, wenn die Kiste rennt, langweilt das viele wiederrum und sie suchen nach mehr. Hier kann man im Linuxumfeld aus einem quasi endlosen Fundus schöpfen, denn es gibt unzählige Distributionen, die mit verschiedenen Bonbons um die Gunst der Nutzer buhlen.
Man sieht immer mal was neues und lernt auch viel auf dieser Reise. Es gibt kaum Routine und Ballast von Altsystemen.
Beweggründe: Contra Distro-Hopping
Wer das System oft verändert, riskiert möglicherweise Datenverlust. Abgesehen von der persönlichen Präferenz ob man ehr das Gewohnheitstier ist, das nach dem Hochfahren seinen gewohnten Schreibtisch begrüßen will oder lieber jedes Mal eine andere Situation vorfinden möchte, würde ich mich persönlich diese Form der Unruhe an einem mir wichtigen System nicht antun. Jeder Systemwechsel erfordert evtl auch etwas Zeit für Nacharbeiten, also Programme installieren etc.
Bin ich ein Distro-Hopper?
Nein bin ich nicht, zumindest nicht mehr. In meiner Anfangszeit war ich aber ein ganz schlimmer Distrohopper. Da tanzten in der Woche gerne mal SuSE Linux, Mandrake Linux und Rehat Linux auf der Platte. Da war mir das System bzw. der Linuxrechner auch nicht ganz so wichtig, da meine Daten sicher auf einem unangetasteten Windows Notebook lagen. Es war also erstmal eine reine Spielwiese zum Lernen und Ausloten der persönlichen Grenzen. Als ich mich entschied meine Daten von Windows zu Linux zu verlagern, reduzierte sich das Verlangen die Distro so oft zu wechseln. Die ersten Erfahrungen sammelten sich, wie auch persönliche Vorlieben oder Abneigungen. Als Beispiel habe ich damals Gnome total gehasst und KDE absolut bevorzugt. Heute sieht das nicht mehr so aus.
So kann ich also zusammenfassen, dass ich als Linux Distrohopper anfing und im Laufe der Zeit mich davon wegentwickelte. Im Laufe der Zeit setzte sich das Verlangen nach Stabilität, Kontinuität und Verlässlichkeit immer mehr durch. Zum Experimentieren und Spielen, wenn es die Zeit noch zulässt, habe ich Zweit-, Dritt- und Viertrechner und virtuelle Maschinen. Meistens fange ich mit VMs an und wenn es aussichtsreicher wird, dann kommt einer der Testrechner zum Zuge.
Ich kann auch heute noch die verstehen, die oftmals wechseln und finde das total in Ordnung. Auch wenn es für mich nichts mehr ist und ich es mir auch nicht mehr vorstellen kann.
Bist Du ein Distro-Hopper?
Wie steht es bei Dir? Wechselst Du öfter die Distribution oder gehörst Du ehr zu denen, die einmal installieren und dann normalerweise an Bord bleiben? Wie sieht es denn Deine Strategie oder Präferenz aus? Lasst uns darüber doch in den Kommentaren diskutieren.
So dann hätten wir es. Ich hoffe ich konnte verständlich aufzeigen was man sich unter einem Distro-Hopper vorstellen darf. Wie gesagt, ich denke beim häufigen Distrowechseln kann man viel lernen. Man sollte aber sicher sein, dass man eine valide Sicherungsstrategie für persönliche Daten hat um Datenverlust vorzubeugen. Und auch wer sagt, ich installiere mir einfach z.B. Ubuntu oder Linux Mint und bin glücklich wenn die Kiste ihren Dienst tut wenn ich sie brauche, braucht sich keine Sorgen zu machen damit ein schlechterer Linuxnutzer zu sein. Alle Anwenderzwecke sind völlig legitim.
Ich bedanke mich für die freundliche Aufmerksamkeit. Wenn Dir das Video gefallen hat, kannst Du meinen Kanal gerne abonnieren und ich hoffe wir sehen uns zum nächsten Video erneut.
In diesem Sinne wünsche ich Euch noch eine schöne Zeit. Bleibt gesund und macht es gut. Bis zum nächsten Video auf meinen Kanal. Tschüss
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