Ubuntu 25.10 verabschiedet sich von Xorg in GNOME

Loading

Mit der kommenden Version 25.10, Codename Questing Quokka, wird Ubuntu den Wechsel auf Wayland in der GNOME Sitzung endgültig vollziehen. Die bisher wählbare Xorg Variante im Login-Bildschirm entfällt. Damit folgt Ubuntu dem Entwicklungsplan von GNOME und seiner eigenen langfristigen Strategie.

GNOME wird ab Version 49 keine Xorg Sitzungen mehr unterstützen. Ubuntu möchte mit dem frühzeitigen Umstieg Entwicklern und Nutzern eine Übergangsphase bieten. So bleibt genug Zeit, bis die nächste LTS Version 26.04 erscheint.

Für die meisten Anwender ändert sich wenig. Dank XWayland laufen klassische X11 Programme weiterhin stabil unter Wayland. Sichtbar ist die Umstellung vor allem daran, dass Xorg im GNOME Auswahlmenü entfällt.

Für bestimmte Spezialfälle kann Xorg jedoch weiter nötig sein. Wer etwa spezielle Remote Desktop Lösungen nutzt, sollte besser auf Ubuntu 22.04 LTS oder Ubuntu 24.04 LTS bleiben. Dank Ubuntu Pro Abo können lange Supportzeiträume von mehr als 10 Jahre für diese LTS Versionen sichergestellt werden. Ferner könnte man in Erwägung ziehen, auf alternative Desktops wie Xfce auszuweichen. Auch andere Sitzungen außerhalb von GNOME können Xorg weiterhin verwenden.

Der Schritt von Ubuntu zeigt deutlich, wohin die Reise geht. Die Verbreitung von X11 nimmt rapide ab. Auch KDE stellt mittelfristig auf ausschließlich Wayland um. Damit endet eine Ära, die den Linux Desktop Jahrzehnte geprägt hat.

Die finale Veröffentlichung von Ubuntu 25.10 ist für Oktober 2025 geplant. In den kommenden Monaten werden weitere Details folgen. Die Entwicklung kann über die offiziellen Ubuntu Discourse Beiträge verfolgt werden.

3 Antworten zu „Ubuntu 25.10 verabschiedet sich von Xorg in GNOME“

  1. AH

    > Dank Ubuntu Pro Abo können lange Supportzeiträume von mehr als 10 Jahre für diese LTS Versionen sichergestellt werden.

    Wie praktikabel ist das?

    Ich habe bei Ubuntu 16.04 (in Form von LinuxMint 18.3) die Erfahrung gemacht, dass schon Ende 2019, also über ein Jahr *vor* dem Ende des offiziellen 5 Jahresunterstützungszeitraums, für mich wichtige PPAs anfingen wegzubrechen *) und es auch kaum noch reguläre Updates kamen. Von den allgemein uralten Versionsständen ganz zu schweigen.

    Mein Eindruck war: Sobald die nächste LTS-Version erscheint (also schon nach nur 2 Jahren), wird die vorherige höchstens noch stiefmütterlich behandelt, was schnell immer weiter nachlässt. – Schon die angeblichen 5 Jahre Supportzeitraum halte ich deswegen für reines Placebo und nicht praxistauglich.

    *) z. B. p7zip, das in den offiziellen Paketquellen von Ubuntu 16.04 selbst Anfang 2020 (offizielles Supportende: 2021) noch Stand *2009* war – also nicht mal Stand 2016, von wann die LTS Version stammte!

  2. MK

    @AH:
    Linux Mint baut auf der langfristig unterstützten Ubuntu LTS Version auf. Canonical konzentriert sich dabei aber in erster Linie auf die eigene Distribution und stellt auch nur dafür offiziell Wartung und Aktualisierungen bereit. Wer sich für Ubuntu Pro entscheidet, erhält den zugesagten Leistungsumfang mit erweiterten Sicherheitsupdates für zahlreiche Pakete. Bei sogenannten PPAs, also zusätzlichen Paketquellen von Drittanbietern besteht hingegen kein Anspruch auf garantierte Qualität oder regelmäßige Sicherheitsprüfungen. Die Verantwortung liegt vollständig beim jeweiligen Entwickler oder Betreuer des PPA.
    In Deinem Fall kam es zu Schwierigkeiten, weil du eine ältere Version von Linux Mint eingesetzt hast und der zuständige PPA Entwickler die zugrunde liegende Ubuntu LTS Version nicht mehr unterstützt. Das ist zwar bedauerlich, aber grundsätzlich nicht ungewöhnlich. In der Regel wird nur die jeweils aktuelle Ubuntu LTS Version aktiv gepflegt. Ältere Versionen erfordern einen hohen zusätzlichen Wartungsaufwand, den private Entwickler in ihrer Freizeit selten über längere Zeit leisten können.
    Ich persönlich orientiere mich daher an einer einfachen Regel. Ich verwende PPAs nur wenn das System auf der aktuellsten LTS Version basiert. Bei älteren LTS oder STS Interimsversionen verzichte ich darauf. Diese Herangehensweise hat sich für mich bewährt und ich kann sie als Empfehlung guten Gewissens weitergeben.

  3. AH

    @MK: Das ist mir schon klar, aber weg ist weg. Wer daran “Schuld” hat *) ist irrelevant.

    Relevant ist dagegen: Ist ein 10 Jahre altes Ubuntu überhaupt noch praxistauglich? – Kann Otto Normalo damit noch uneingeschränkt surfen, YouTube gucken, LibreOffice-Dokumente von anderen öffnen und bearbeiten, usw.?

    Was nutzt mir ein System, das zwar noch Sicherheitspatches bekommt, aber mit dem man nichts mehr machen kann, weil es für fast alles zu alt ist?

    Es geht mir dabei nur um normale Standardaufgaben. Nichts spezielles oder exotisches. – Nicht mal um Spiele per Wine, da man dafür ja halbwegs aktuelle Hardware braucht und man damit bei einem so alten System sowieso verloren hat.

    Fällt mir gerade ein (ich nutze keins von beiden):

    Was ist mit Snap und Flatpak? – Könnte man darüber noch aktuell Browser, Mailer, LibreOffice, usw. nutzen?

    *) in Anführungszeichen, da es für mich natürlich vollkommen verständlich ist, dass jemand, der das auf freiwilliger Basis macht, keine große Lust hat, für uralte LTS-Versionen, die kaum noch jemand nutzt (ich gehe davon aus, dass er/sie/es kontrollieren kann, wie viele das PPA nutzen) noch Arbeit zu investieren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert