Mit der Veröffentlichung von Ubuntu 25.04 setzt Canonical ein Zeichen – technisch wie menschlich. Die neue Version wurde dem langjährigen Entwickler Steve Langasek gewidmet, der Anfang 2025 verstarb. Ubuntu 25.04 basiert auf dem brandaktuellen Linux-Kernel 6.14 und bringt zahlreiche tiefgreifende Änderungen im Systemkern und der Infrastruktur.
Im Zentrum der technischen Neuerungen steht systemd in Version 257.4. Dabei wurden veraltete Funktionen wie die utmp-Unterstützung entfernt, und auch die klassischen System-V-Init-Skripte stehen kurz vor dem Aus. Die Netzwerkkonfiguration per Netplan wurde weiterentwickelt: WPA-PSK-SHA256 wird jetzt unterstützt, Routing-Policies lassen sich direkt definieren und DNS-Dienste werden zuverlässiger erkannt.

Für Entwickler ist diese Version besonders spannend. Neben dem neuen GCC 14.2 (inklusive Vorschau auf Version 15) kommen glibc 2.41, LLVM 20, Rust 1.84 und Python 3.13.3 zum Einsatz. Diese Kombination sorgt für schnellere Builds und moderne Entwicklungsstandards. Auch PHP 8.4, Go 1.24 und PostgreSQL 17 sind an Bord – inklusive zahlreicher Neuerungen für datenlastige Anwendungen. Weiter ist APT 3.0 bei dieser Version standardmäßig mit an Bord.
Auf dem Desktop erwartet Nutzer ein schlankes GNOME 48 mit Triple Buffering für flüssigere Darstellung unter Wayland. Der neue Installer vereinfacht Dual-Boot-Setups mit BitLocker-verschlüsselten Windows-Systemen deutlich. Anwendungen wie Firefox, Thunderbird, LibreOffice und GIMP wurden auf aktuelle Versionen gebracht, der PDF-Viewer „Papers“ ersetzt Evince und basiert nun auf GTK 4 und Rust.
Ubuntu 25.04 wird neun Monate lang unterstützt, bis Januar 2026. Wer Ubuntu 25.04 installieren will, kann es hier runterladen. Es richtet sich an technikaffine Nutzer, die neue Features frühzeitig einsetzen möchten. Wer hingegen langfristige Stabilität sucht, sollte weiterhin auf Ubuntu 24.04 LTS setzen, das noch bis mindestens 2029 mit Updates versorgt wird. Die offizielle Ankündigung gibt es hier.

Kein Bock auf Gnome?
Auch die offiziellen Ubuntu-Varianten stehen ab sofort in Version 25.04 bereit. Dazu zählen unter anderem Edubuntu, Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu MATE, Ubuntu Budgie und Ubuntu Unity. Ebenfalls verfügbar sind Ubuntu Studio, Ubuntu Cinnamon, Ubuntu Kylin sowie Xubuntu.
Alle Installationsabbilder können über die jeweiligen Projektseiten heruntergeladen werden. Damit bietet Ubuntu 25.04 wieder eine breite Auswahl für unterschiedliche Geschmäcker und Einsatzzwecke – vom klassischen Desktop über kreative Workflows bis hin zu ressourcenschonenden Systemen.
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