Spiral Linux – Debian in besser?

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Spiral Linux ist eine auf Debian basierende Linux-Distribution, die darauf abzielt, eine stabile, benutzerfreundliche und flexible Umgebung für verschiedene Benutzeranforderungen zu bieten. Sie kombiniert die bewährte Stabilität von Debian mit einer modernen und zugänglichen Benutzererfahrung, um sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Benutzern gerecht zu werden.

Das ist Spiral

Spiral wird von den selben Entwickler herausgegeben wie die der openSUSE Fork GeckoLinux. Spiral Linux ist eine benutzerfreundliche Distribution, die auf Debian basiert und für ihre Stabilität und Leistungsfähigkeit bekannt ist. Sie bietet installierbare Live-DVD/USB-Abbilder mit einer Größe von etwa 2 GB, die für verschiedene Desktop-Umgebungen vorkonfiguriert sind. Spiral Linux nutzt Debian-Stable-Pakete mit zusätzlicher Hardwareunterstützung aus den Backports und kann einfach auf Debians Testing- oder Unstable-Zweige aktualisiert werden.

Es bietet ein optimales Btrfs-Subvolumen-Layout mit automatischen Snapshots, einen grafischen Manager für Flatpak-Pakete und vorkonfigurierte Systemkonfigurationen für niedrige Audio-Latenz. Zusätzlich sind proprietäre Medien-Codecs, breite Hardware-Unterstützung und VirtualBox-Kompatibilität vorinstalliert. Die Distribution aktiviert standardmäßig zRAM-Swap für bessere Leistung auf schwacher Hardware und ermöglicht es normalen Benutzern, das System ohne Terminal zu verwalten. Spiral Linux bleibt vollständig auf die Debian-Infrastruktur angewiesen und kann nahtlos auf zukünftige Debian-Versionen aktualisiert werden.

Spiral Linux richtet sich an eine breite Zielgruppe. Durch seine Benutzerfreundlichkeit und einfache Installation ist es ideal für Neueinsteiger in die Linux-Welt. Gleichzeitig bietet es genügend Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten, um auch den Anforderungen von fortgeschrittenen Benutzern gerecht zu werden. Dank seiner Stabilität und Leistungsfähigkeit ist es auch eine ausgezeichnete Wahl für den Einsatz auf Servern und in professionellen Umgebungen.

Spiral Linux kannst Du nach Desktop unterschieden herunterladen. Folgende Optionen werden angeboten: Cinnamon, Xfce, Gnome, Plasma, Mate, Budgie und LXQt. Du siehst, Du hast die Qual der Wahl. Ich habe die Gnome Ausgabe heruntergeladen und hier im Einsatz.

Was unterscheidet Spiral von Debian?

Schauen wir uns die wichtigsten Features an:

– Installierbare Live-DVD/USB-Abbilder, etwa 2 GB groß und sorgfältig für eine Vielzahl beliebter Desktop-Umgebungen konfiguriert

– Gebaut aus Debian-Stable-Paketen mit vorinstallierter Unterstützung für neuere Hardware aus den Debian-Backports

– Einfach auf Debians Testing- oder Unstable-Zweige aktualisierbar mit nur wenigen Klicks (Anleitungen)

– Optimales Btrfs-Subvolumen-Layout mit Zstd-Transparenzkompression und automatischen Snapper-Snapshots, die über GRUB bootfähig sind, für einfache Rollbacks (Anleitungen)

– Flatpak Integration ins System inkl. vorkonfigurierte Flatpak-Themes

– PipeWire und andere einzigartige Systemkonfigurationen von SpiralLinux bieten Out-of-the-Box-Kompatibilität mit niedriger Latenz für JACK-Audio sowie Standard-PulseAudio-Kompatibilität

– Schriftarten-Rendering und Farbgestaltung vorkonfiguriert für optimale Lesbarkeit

– Vorinstallierte proprietäre Medien-Codecs und gebrauchsfertige non-free Debian-Paket-Repositories

– Breite Hardware-Unterstützung mit einer Vielzahl vorinstallierter proprietärer Firmware

– Umfassende Druckerunterstützung mit gelockerten Berechtigungen für die Druckerverwaltung

– Optimale Energieverwaltung mit vorinstalliertem TLP

– VirtualBox-Unterstützung sofort verfügbar

– Aktiviertes zRAM-Swap standardmäßig für bessere Leistung auf schwacher Hardware

– Normale Benutzer können das System bedienen und verwalten, ohne auf das Terminal zurückgreifen zu müssen

– Abhängig vollständig von der Debian-Infrastruktur, wodurch das „Entwickler-von-einem-Bus-überfahren“-Problem vermieden wird

– Installiertes System kann problemlos auf zukünftige Debian-Versionen aktualisiert werden, während die einzigartige SpiralLinux-Konfiguration beibehalten wird

Ist dieser Fork nötig?

Falls Dir sich jetzt die Frage aufdrängt, warum eine weitere Debian-basierte Distribution?

Eine richtig gute Frage. Debian leistet natürlich hervorragende Arbeit, die grundlegenden Bausteine für ein äußerst zuverlässiges und flexibles Betriebssystem bereitzustellen. Allerdings ist Debian eine weitläufige und unpersönliche Organisation, die nicht darauf abzielt, besonders benutzerfreundlich zu sein, vor allen am Desktop. Daher sind zahlreiche Debian-basierte Distributionen entstanden, die versuchen, eine benutzerfreundlichere Oberfläche hinzuzufügen – alle mit unterschiedlichem Erfolg.

Die meisten dieser Projekte hängen von einem einzelnen Entwickler oder einer kleinen Gruppe von Entwicklern ab, die weit weniger Ressourcen als das offizielle Debian-Projekt haben. Viele dieser Distributionen erstellen eigene Pakete und zusätzliche Paket-Repositories, die im Falle einer Einstellung des Projekts nicht mehr existieren und ihre Benutzer im Stich lassen. Kein Entwickler, keine Pflege, keine Aktualisierungen.

SpiralLinux hingegen wurde nach Eigenangabe sorgfältig so konzipiert, dass es vollständig von den umfangreichen Entwicklungsressourcen und der exzellenten Paket-Infrastruktur des übergeordneten Debian-Projekts abhängig ist. Debian selbst bietet ein Basissystem, das bei richtiger Konfiguration sehr benutzerfreundlich sein kann. Hier will SpiralLinux ins Spiel kommen.

Es wurde viel Aufwand betrieben, die Standardkonfiguration von SpiralLinux für alle wichtigen Desktop-Umgebungen zu optimieren, wobei die Pakete und Mechanismen verwendet werden, die Debian selbst bereitstellt. Eine Installation von SpiralLinux ist daher eigentlich eine legitime Debian-Installation, die vollständig aus den offiziellen Debian-Repositories aktualisiert werden kann, während ihre einzigartige SpiralLinux-Konfiguration beibehalten wird.

Fazit

Spiral Linux ist eine vielversprechende Distribution, die die Stabilität von Debian mit einer benutzerfreundlichen und minimalistischen Philosophie kombiniert. Es ist eine ausgezeichnete Wahl für Benutzer, die ein zuverlässiges und anpassbares Betriebssystem suchen, das sowohl für den Desktop- als auch für den Servereinsatz geeignet ist. Die aktive Community und die umfassende Dokumentation machen es zudem zu einer leicht zugänglichen Option für alle, die mehr über Linux lernen und ihre Computererfahrung verbessern möchten.

Spiral Linux mit meinen Anpassungen

Für mich ist die Umsetzung von BtrFS Filesystem und Aufnahme der Schnappschüsse in den Bootloader das beste Feature von Spiral. Ich selbst mag BtrFS und begrüße es wenn eine Distro Debian hier auf die Beine hilft das out of the Box hinzubekommen, wie es openSUSE ja z.b. auch anbietet. Ich werde die VM mit Spiral auf alle Fälle weiter im Auge behalten und damit experimentieren. Die Art wie die Änderungen umgesetzt sind, gefallen mir gut. Hört Spiral morgen auf, weiß ich, dass ich auch übermorgen noch ein System habe, das nicht angreifbar ist. Der Verzicht von eigenen Paketquellen usw und das konsequente Festhalten an den Debian Paketquellen geben dem Projekt in meinen Augen einen Vertrauensbonus. Man hat sinnreiche Änderungen auf vermutlich bestmögliche Weise umgesetzt. Dafür zolle ich Anerkennung. Es ist das Debian, das für den Desktop vielleicht besser geeignet ist als Debian selbst.

Was sind Deine Eindrücke zu Spiral Linux? Schildere sie uns gerne in den Kommentaren.

8 Antworten zu „Spiral Linux – Debian in besser?“

  1. Ponce-De-Leon

    SpiralLinux halte ich für ein gutes Projekt. Ich habe es in der Gnome Variante schon ausprobiert und es gefiel mir gleich besser als Debian direkt, da sich da jemand bei der vorinstallierten Software Gedanken gemacht hat und nicht einfach irgendwas reingeschüttet hat. UFW/GUFW vorinstalliert hätte ich noch schön gefunden, aber gut.

    Wenn man Interesse an Debian hat und Debian selbst vielleicht etwas … na ja findet, sollte man dem hier mal eine Chance geben. Man kann es sich ja mal im Live Modus ansehen.

  2. mkl

    danke Michl für diesen tollen Review.
    freut mich sehr dass du dich entschieden hast dir spirallinux näher anzuschauen und da Ergebnis so positiv ausfällt. Trotz anfänglicher Bedenken.

    Gruß
    alphaelwedritsch
    mkl

  3. Fritz

    Im Live-Modus ausprobiert und für “gut” befunden. Aaaaber: Installiert man das System mit Verschlüsselung fragt Grub beim Start den Schlüssel ab mit einem englischen Tastatur-Layout während man bei der Installation den Schlüssel mit einem deutschen Layout eingegeben hat. Ergo: die Zeichen stimmen wegen der anderen Belegung natürlich nicht. Nachdem ich das festgestellt habe, wurde ein Verschlüsselungs Passwort gewählt, das auf englischen und deutschen Tastaturen gleich ist. Und siehe da, Grub hat es akzeptiert. Danach den ursprünglichen angelegten User eingetragen, danach das Passwort und rums, es wird nicht akzeptiert. Nach 5 – 6 Installationen mit allen möglichen Varianten, habe ich es schließlich aufgegeben. Schade eigentlich, da mir das System im Live Modus gut gefallen hat.

  4. AndreasH

    Einsteigern empfehle ich eigentlich LMDE, aber Spiral macht auch einen sehr guten Eindruck. Insbesondere das Konzept mit den reinen Debian-Quellen.

    Theoretisch bräuchten es nicht mal eigene ISOs, sondern nur Skripte, die die Debian-Online-Installation auf ihre Art durchführt.

    Was mir bei sowas aber immer wieder auffällt:

    Die LinuxMint-Aktualierungsverwaltung (auch in Zusammenhang mit deren “Anwendungspaketquellen”) ist m. E. allem was sonst so üblich ist dermaßen weit überlegen, dass ich schon alleine deswegen LMDE weiter empfehlen werde.

    Spiral oder MX-Linux (das würde ich bevorzugen, wäre ich z. B. letztes Jahr mit LMDE zu Linux gewechselt) könnte man sich ja im zweiten Schritt ansehen: Je nach Ansprüche und Ambitionen.

    LMDE wäre sozusagen die Grundschule und S/MX die Realschule.

    Als weiterführende Schule (wenn man denn will) würde sich insbesondere nach MX m. Mg. nach Manjaro anbieten (sozusagen als “weichgespültes” Arch-Derivat) – ggfs. als Zwischenschritt zu einem “richtigen” Arch:

    Extra in Anführungszeichen, da es schon einen gewissen Unterschied gibt.

  5. WolliD.

    ” Important: Rufus, LinuxLive USB Creator (LiLi), Ventoy, and Unetbootin are NOT recommended by SpiralLinux for creating the bootable USB device due to many reported issues.”

    Da lass’ ich lieber die Finger von, dazu noch “optimales Btrfs-Subvolumen-Layout” – ‘optional’ wäre mir lieber, da Mehrfachboot System. Das Ausprobieren in einer VM mache ich nicht mehr, weil manche Distri auf echter Hardware dann doch nicht installierbar war.

  6. Kiesi

    Fedora Media Writer funktioniert hervoragend. Selbst bei img-Dateien wie im Fall von Tails. Seit ich dieses Tool habe, habe ich nichts anderes mehr genommen. Hat bisher noch keinen Fehler produziert.
    https://fedoraproject.org/de/workstation/download

  7. WolliD.

    @Kiesi schrieb am 17. AUGUST 2024: “Fedora Media Writer”

    Danke, ist bekannt. Nützt mir als Ventoy Nutzer allerdings nichts. Keinen Nerv mehr auf ‘nen Dutzend Bootsticks, um mal die eine Installation oder das andere Livesystem zu starten.

  8. Klaus

    Spirallinux habe ich bisher sehr geschätzt, aber:
    – ISOs zu alt (extrem viele Updates die Folge nach Installation)
    – kurios: AM5 Mobo und Radeon RX7700XT kann ich mit Debian 12 live noch starten, um einen Desktop angezeigt zu bekommen. Spiral lässt das leider nicht zu.
    – Bezüglich meiner Hardware wäre also eine Installation zu umständlich.
    – Debian Unstable funktioniert leider nicht, aber dafür Ubuntu Rhino ohne Probleme. Läuft jetzt seit 2 Monaten zu meiner Zufriedenheit.
    Jeder macht halt seine Erfahrungen.

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