Kurz vor dem offiziellen Start des Red Hat Summit 2025 in Boston hat Red Hat offenbar still und leise RHEL 10 veröffentlicht. Durch einen Leak gab es einen ersten Hinweis auf der japanischen Version der Red-Hat-Website. Dort wurde die Version 10.0 samt Kernel 6.12.0 als „General Availability“-Release gelistet – Codename: Coughlan. Inzwischen wurden auch verschiedene Dokumentationsseiten aktualisiert, und im Kundenportal sind ISO-Dateien zum Download verfügbar.
Ohne formelle Ankündigung seitens Red Hat ist die neue Version aktuell nur zahlenden Kunden zugänglich. Nutzer mit Red Hat-Konto können RHEL 10.0 über das Kundenportal herunterladen. Der offizielle Launch dürfte im Rahmen des Red Hat Summit vom 19. bis 22. Mai erfolgen.

RHEL 10 bringt zahlreiche tiefgreifende Änderungen mit sich. Der X.org-Server entfällt vollständig, LibreOffice ist nicht mehr enthalten. Die Desktop-Umgebung basiert ausschließlich auf GNOME mit Wayland. Auch bei der Hardwareunterstützung gibt es große Umbrüche: 32-Bit-x86 wird nicht mehr unterstützt, Mindestanforderung sind CPUs ab Intel Haswell bzw. AMD Excavator (x86-64-v3). Das bedeutet: AVX2, FMA und weitere moderne CPU-Erweiterungen sind Pflicht.


Die neue Version bietet laut Red Hat bessere Performance auf aktuellen Servern, eine modernere Kernel-Basis sowie umfassende Aktualisierungen in der Softwareausstattung im Vergleich zu RHEL 9. Benchmarks und genauere Analysen werden in den kommenden Tagen erwartet.

Auch die Klone sind am Start
Mit dem schrittweisen Release von AlmaLinux 10 (Beta), der bald erwarteten Rocky-Linux-Variante und Oracle Linux 10 (Developer Preview) sind auch die RHEL-Derivate in den Startlöchern. Der Wettlauf um die nächste Enterprise-Linux-Generation hat begonnen.
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