Red Hat hat das Update 9.5 für sein Betriebssystem Red Hat Enterprise Linux (RHEL) veröffentlicht. Diese Version bringt einige neue Funktionen, die den Betrieb in Unternehmensumgebungen vereinfachen sollen. Angetrieben von Kernel 5.14, liegt der Fokus auf der Reduzierung von Komplexität und der Verbesserung von Tools für Entwickler und Systemadministratoren.
Eine wichtige Änderung betrifft die Anwendungspakete: Standardmäßig kommt nun das Java Developer Kit (JDK) 17 zum Einsatz, das für eine verbesserte Anwendungsleistung und Skalierbarkeit sorgt. Für ältere Anwendungen bleibt JDK 11 jedoch verfügbar.
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Auch für Entwickler gibt es interessante Neuerungen. Die System-Toolchain wurde aktualisiert und enthält nun GCC 11.5 und Annobin 12.70. Zusätzlich sind moderne Entwicklungswerkzeuge wie der GCC Toolset 14, LLVM Toolset 18.1.8 sowie aktuelle Versionen von Rust und Go verfügbar. Leistungsüberwachungstools wie PCP 6.2.2 und Grafana 10.2.6 wurden ebenfalls aktualisiert und bieten bessere Einblicke in die Systemperformance.
Eine weitere Neuerung ist die Podman 5.0 Version, ein Werkzeug für das Container-Management. Mit „Podman farm build“ können Entwickler Container-Images plattformübergreifend auf entfernten Rechnern bauen. Dies optimiert den Arbeitsfluss bei der Verwaltung von Containern.
Für Systemadministratoren erleichtern zwei neue Funktionen die Infrastrukturverwaltung: Die neue „sudo system role“ hilft, sudo-Konfigurationen unternehmensweit zu standardisieren, während die Webkonsole nun grundlegende Dateioperationen wie das Ändern von Berechtigungen direkt über die Benutzeroberfläche ermöglicht.
RHEL 9.5 bringt zudem Verbesserungen für kritische Workloads, etwa für SAP HANA und Microsoft SQL Server, und sorgt so für erhöhte Stabilität und Sicherheit in wichtigen Anwendungen. Die automatische Umschaltung auf einen sekundären Node bei Index-Server-Ausfällen reduziert die Ausfallzeit in SAP HANA-Umgebungen erheblich. Das das neue „High Availability Cluster Health Check“-Tool erkennt potenzielle Probleme proaktiv, was die Zuverlässigkeit erhöht. Für Microsoft SQL Server bietet das Update optimierte SELinux-Policies und Best Practices, die die Konfiguration benutzerdefinierter Ports und das Management von Audit-Logs vereinfachen und so für verbesserte Sicherheit sorgen.
Für detaillierte Informationen zu allen Neuerungen in Red Hat Enterprise Linux 9.5 empfiehlt sich ein Blick in die offizielle Ankündigung. Weitere Details bietet zudem das Release-Notes-Dokument. Wie gewohnt werden in den kommenden Tagen und Wochen auch die aktualisierten Versionen der führenden RHEL-Forks, AlmaLinux und Rocky, erwartet.
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