Einer der leider viel zu wenig beleuchteten Vorteile von openSUSE ist das Programm Snapper. Mit Snapper werden Systemschnappschüsse erstellt, die im Fehlerfall ein defektes System wieder startfähig machen. Welche Vorteile Snapper für ein Leap oder gerade für ein Tumbleweed System haben und was wir wie damit anstellen können, schauen wir uns heute genauer an.
Sollte das System einmal unbrauchbar werden, kann es schnell zu unangenehmen Situationen kommen. Das Programm Snapper hilft unter openSUSE im Fehlerfall wieder schnell an ein funktionierendes System heranzukommen. Dabei ist die Bedienung sogar ziemlich einfach, was wir im Verlaufe des Tests feststellen werden.
Mehr zum Thema: openSUSE Leap 15.2 – Test der stabilen Edition mit Langzeitpflege
Snapper – Einsatzmöglichkeiten
Generell ist Snapper ein Programm für automatisierte Schnappschüsse des Systems. So kann Snapper auch, wie man es z.B. von TimeMachine auf macOS Basis kennt, stündlich Schnappschüsse machen. Doch der Unterschied ist, daß TimeMachine ein inkrementelles Backup macht, während Snapper einen Schnappschuss erstellt. Der Unterschied ist, daß Snapper keine Benutzerdaten sichert, was TimeMachine wiederrum macht. Doch Snapper kann noch mehr. Wir können auch Pre- und Postschnappschüsse erstellen. Wer sich mit Oracle Datenbanken auskennt, wird ein ähnliches Verfahren mit den Redo und Undo Logs erkennen können. So sind Anhänger des rolling Release Tumbleweed Zweigs sehr gut abgesichert, sollte das System nach dem Einspielen von Aktualisierungen mal in einen inkonsistenten Zustand geraten. Gleiches gilt auch für Leap aber dort wird nicht so viel am System verändert, sodaß die Gefahr theoretisch bei Tumbleweed größer ist.
Snapper – Im Praxiseinsatz
Wir können Snapper via Terminal ansprechen.
Um eine Liste der aktuell verfügbaren Snapshots anzuzeigen:
sudo snapper list
Der Snapshot mit „single“ und Beschreibung „current“ ist der Snapshot zur Installation. Wer also zurück auf Null will, wird hier glücklich.
Um den Unterschied zwischen zwei Schnappschüssen anzeigen zu lassen:
sudo snapper status SchnappschussX..SchnappschussY
- + heißt es wurde etwas ergänzt
- – Heißt es wurde etwas entfernt
- c steht für Change, also wurde eine Datei verändert
Den Änderungsbeleg für eine geänderte Datei:
sudo snapper diff Nr1..Nr2 /Pfad/zur/Datei
Einen Schnappschuß zurückrollen:
sudo snapper -v undochange Nr1..Nr2
- Damit werden die Ändeurngen zwischen SnapshotNr1 und Nr2 rückgängig geamcht
Der Snapshot Nr2 bleibt bei Zypper list vorhanden.
Um ihn zu löschen:
sudo snapper delete Nr1 N2
Dann werden beide Snapshots gelöscht
System defekt – lesbaren Schnappschuß starten und zurückrollen
Im Grub wählen wir „readonly Snapshot starten“
Ganz oben steht der neueste Schnappschuß, in chronologisch absteigender Reihenfolge
Das Datum steht ja dabei
Im nächsten Menüeintrag sieht man auch die Schnappschuß Nr.
Zunächst starten wir den ausgewählten Schnappschuß im Lesemodus und werden ihn zurückrollen:
sudo snapper rollback
Falls Ihr den letzten konsistenten Schnappschuß nicht kennt, müßt Ihr evtl. verschiedene Schnappschüße starten und probieren.
Fazit
Snapper nimmt etwas die Angst vor einem kaputten rolling Release Linuxsystem. Heißt wenn mal was schiefläuft, gibt es eine recht einfache Art zurückzurollen. Ich habe mir nun openSUSE Tumbleweed auf ein Testgerät installiert und werde dieses nun auf unbestimmte Zeit testen und nutzen. Mal schauen ob ich auch hier einmal in die kritische Situation hineinkommen, in der das System von Aktualisierungen beschädigt wurde und ich zwingend zurückrollen muß. Zumindest bei meiner virtuellen Maschine hat das absolut klaglos funktioniert. Sehr gute Arbeit.
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