MX Linux 21 Wildflower: Test der KDE Edition

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MX Linux baut auf Debian auf und mit Version 21 vollzieht das MX Linux Projekt den Sprung auf den Debian 11 Bullseye Unterbau. Ob das geglückt ist oder nicht, erfahrt Ihr im Beitrag.

Die Distro

MX Linux ist ein Debian Fork. Heißt, die Basis ist Debian 11 Bullseye, die Oberflächen sind primär Xfce oder KDE. Doch diese junge Distro macht mehr als nur etwas kosmetische Politur. MX Linux liefert mit den MX Tools zahlreiche kleiner Helferchen mit und zusammen mit einer guten Doku und vitalen Gemeinschaft ist hier eine durchaus bemerkenswerte Linux Distribution entstanden, die übrigens griechische Wurzeln hat. Der Codename für MX Linux 21 lautet Wildflower und wir werfen nun einen Blick auf die KDE Ausgabe, da beim letzten mal zu 19.4 die Xfce Ausgabe im Test war.

Distributionsmodell: Der Debian Unterbau dürfte es schon als Indiz vorangekündigt haben. MX Linux baut auf Debian Stable auf und demnach eine Distribtuion mit statischer Version und entsprechender Langzeitpflege.

Architektur: MX Linux unterstützt vordergründig 64-Bit Architektur. Dies gilt für die Xfce und KDE Ausgabe. Aber dank dem Debian Unterbau gibt es auch Unterstützung für ältere 32-Bit Architektur aber dann mit der Einschränkung, dass man als Oberfläche nur Xfce und Fluxbox nutzen kann, KDE z.B. gibts nicht als 32-bit Image.

Paketverwaltung und natives Paketformat: MX Linux setzt als Paketverwaltung APT ein. Alterantiv könntet Ihr auch Synaptic verwenden und wer bei Bordmitteln greifen will, kann mit dem grafischen MX Paket-Installer hier weitreichend operieren. Als Paketformat kommt selbstverständlich das DEB Paket zum Einsatz.

Inbetriebnahme

Download von Seite: Um die ISO Datei herunterzuladen, geht auf die Seite mxlinux.org und dann oben auf den orangenen Download Knopf klicken und die gewünschte Edition auswählen. Wie gesagt, Euch stehen hier Xfce, KDE und Fluxbox zur Auswahl. Optional, wenn das ISO heruntergeladen ist, solltet Ihr dessen Checksumme nachprüfen um sicherzustellen, dass ihr keine kompromittierte Version erhalten habt. Wenn Ihr nicht wisst, wie das gehen soll, schaut Euch gerne mal diesen Beitrag an. Die zu erwartenden Checksummen findest Du in Der Ankündigung zum MX-21.

Installation

Die Installation beschreibe ich an der Stelle nicht mehr gesondert, denn dafür hatte ich extra einen separaten Beitrag zu MX Linux im Rahmen der Serie Wechsel zu Linux erstellt. Da zeige ich Schritt für Schritt, wie man MX Linux installieren kann. Schau es Dir gerne an, wenn Da Unklarheiten sein sollten.

Was ist neu bei MXLinux 21?

  • Debian 11 Bullseye Unterbau
  • Der Installer wurde beim LVM Support verbessert
  • Neue UEFI Live System Bootoption
  • Xfce 4.16
  • KDE Plasma 5.20
  • Fluxbox 1.3.7
  • MX-Tour stellt jede Desktopumgebung dediziert vor
  • Verbesserte Sprachübersetzung
  • MX-Comfort ist das neue Standard Thema
  • Verbesserte Unterstützung für Realtek Wlan Karten

Performance, Desktop &, Programme

Systemvermessung

Wer die KDE Edition installiert, muss es verschmerzen können, dass etwa 7,1 GB der Platte belegt sind vom System.

Beim initialen Benchmark im Arbeitsspeicherkonsum beanspruche die KDE Ausgabe von MXLinux 21 knapp 660 MB. Das sieht man nicht immer so.

Ohne jetzt zu sehr mit der Xfce Ausgabe von 19.4 zu vergleichen, liegt hier die KDE Ausgabe in beiden Werten darüber, wenn auch gleich nicht viel und man ja betonen muss, dass KDE und Xfce zwei verschiedene Sorten an Zielpublikum ansprechen. In meinen Augen sind die Werte hier ziemlich gut.

Desktop Oberfläche und Konzept

KDE Plasma liegt in Version 5.20.5 vor.

Wenn wir kurz sinnieren, LTS Unterbau und KDE, dann sollten wir am Desktop keine Revolution erwarten. Diese wird uns hier auch nicht widerfahren. Stattdessen haben wir einen klares an Windows angelehntes Desktop Paradigma am Start. Unten eine Leiste, die links das Menü birgt, gefolgt von Schnellstartern, geöffneten Fenstern und rechts Systemindikatoren. Ja, links haben wir noch einen Arbeitsflächenumschalter und rechts noch ein paar zusätzliche Steuerelemente. Das ist alles ganz nett aber nicht kriegsentscheidend.

Vorinstallierte Software

  • Kernel: 5.10
  • Browser: Firefox
  • E-Mail Client: Thunderbird
  • Büropaket: LibreOffice 7.0
  • Software-Container: Flatpak

Allgemein vorinstallierte Software:

Es ist Tradition bei MXLinux sich am Zielpublikum zu orientieren. So ist MXLinux eine Desktop Distro und entsprechend packt man auch einiges an Software bei, die man überwiegend am Desktop brauchen kann. Ich persönlich würde mir die Spiele sparen, dennoch hatten sich die Entwickler entschieden, diese vorzuinstallieren.

Jenseits der bekannten KDE und quelloffenen Software, die man in jeder Distro haben kann, liefert MXLInux noch die MX Werkzeuge mit aus. Es handelt sich hierbei um verschiedene Helferprogramme, die so manche Aufgabe im Alltag erleichtern. Soweit ich das sah, hat sich hier nicht viel verändert im Vergleich zu MXLinux 19.4. Das ist natürlich auch völlig unproblematisch, denn wenn man mal einen exzellenten Werkzeugkoffer hat, fällt es schwer diesen zu optimieren. Es ist also nicht schlimm, wenn sich bei den MX Werkzeugen nicht viel an Neuerungen tat.

Besonderheiten und Fazit

MXLinux wird manchen vielleicht langweilig vorkommen. Wieso? Weil es eine relativ konservative Linux Distro ist. Der Fokus ist ganz klar: Produktivität und Stabilität. Wer also ein Arbeitstier sucht, dürfte hier fündig werden. Die MXTools sind vermutlich das entscheidende Kriterium wenn es um die Entscheidung geht, MXLinux oder eine andere Distro wie z.B. Debian installieren. MXLinux ist letzlich ein Debian mit angepassten Desktop zuzüglich den Helferchen, die meines Erachtens auch eine eigene Distro völlig rechtfertigen.

Unsicher ob Xfce oder KDE? Hier meine Faustformel:

  • Ältere Rechner könnt Ihr mit der Xfce Edition wieder flott machen.
  • Neuere Rechner dürften mit der KDE Edition super laufen.

Du machst mit MXLinux nichts falsch, wenn Du KDE Anwender bist und ein rundum sorglos Paket suchst. Gleiches gilt für Xfce Anwender, die die Umgebung unbedingt haben wollen oder ältere Rechner noch betreiben.

Wie steht es um Deine Meinung zu MX Linux 21 KDE? Gefällt dir die Distro? Oder welche Alternative würdest Du empfehlen? Deine sachliche Meinung kannst Du gerne in die Kommentare schreiben. Entweder hier auf YouTube oder alternativ hier in meinem Blog. Ich bin gespannt.

5 Antworten zu „MX Linux 21 Wildflower: Test der KDE Edition“

  1. Anonym

    Moin Michl,
    vielen Dank für den erneuten Einblick in MX Linux! Die Distro klingt spannend. Ich spiele mit dem Gedanken, auf MX Linux umzusteigen. Vielleicht könntest du im nächsten Jahr MX Linux aus Sicht des Datenschutzes beleuchten? Es wäre sehr interessant zu wissen, ob die Distro nach Hause telefoniert oder woanders hin funkt usw. Alles, was annähernd mit dem Thema Datenschutz zusammen hängt, wäre von Interesse.
    Toller Blog! Mach weiter so!!!

  2. Paul

    “Es wäre sehr interessant zu wissen, ob die Distro nach Hause telefoniert oder woanders hin funkt usw. Alles, was annähernd mit dem Thema Datenschutz zusammen hängt, wäre von Interesse.”

    Ja, das interessiert sicher viele Linux User, mich eingeschlossen. Ist immer wieder ein
    spannendes Thema, zumal ja viele User sich von Apple und Microsoft abgewandt haben bezüglich
    des Datenschutzes…

  3. Paul

    Hallo MichlFranken,

    Ich habe jetzt MX Linux 21 mit KDE drei Wochen ausprobiert und die Testphase läuft noch. Schon der Start von USB war erstaunlich schnell bis der Desktop erschien zum testen. Nach einem kurzen 30 minütigen Überblick mit der Live-ISO anschließend auf dem Testrechner installiert, dies und das getestet. Und ganz Ehrlich? Hat was, läuft sauber und stabil. Ich erinnere mich noch an die Version 19.4 mit KDE, da hat`s gehakt an allen Ecken und Kanten. Da wurde jetzt mit Version 21 wohl einiges verbessert gerade was die zuverlässig und Stabilität angeht. Das gefällt mir.

    MX Linux hat durchaus Potenzial und macht Spaß. Sollte das so bleiben könnte ich mir durchaus vorstellen es als primäre Distribution für die Tägliche Arbeit zu nutzen. Mal schauen…

    Servus

  4. Helmut

    Linux hatte mich schon immer fasziniert, erste Begegnung war Ubuntu 7.4. Berufstechnisch musste ich mich mit dem “dominierenden” Betriebssystem aus Redmond befassen.
    Jetzt bin ich im Ruhestand und benutze MX. Es ist das beste Linux, das ich je hatte!. Schnell, sicher, man kann alles anpassen. Baut auf Debian auf, LTS, alles Gut! Macht weiter so.
    Vielen Dank an die Entwickler.

  5. srup1307

    Musste einen alten Sony Vaio meiner Frau aus dem Jahr 2008 wieder flott machen. Der PC war ursprünglich mit Windows Vista 32 bit ausgestattet und wurde später auf Windows 7 upgegradet. Unlängst verlangte ihre Online Bank aus Sicherheitsgründen ein Upgrade auf Windows 10, das prompt nach erfolgreicher Installation den Bluescreen of death anzeigte, worauf auch nach mehreren Neustarts nichts passierte. Beim Zurückfahren auf Windows 7 kam nur der sichere Modus zum Vorschein, was sich auch nach mehreren Installationsversuchen und Anwendung aller gegoogelten Tricks nicht änderte. Ein mehrstündiger Speichercheck gab hingegen keine Fehler, als müsste ein Betriebssystem mit den Anforderungen von Vista 2008 installierbar sein. Mein nächster Gedanke war daher LINUX: Die Installation von UBUNTU gab 3 Fehlermeldungen, war daher nicht erfolgreich. Als Nächstes versuchte ich Mint Cinnamon, das sich problemlos installieren ließ. Der Firefox-Browse und das Thunderbird E-Mail Programm liefen, aber nach Aufrufen von LibreOffice fror der Bildschirm ein. Nach Aufruf des Supports erschien die Meldung, dass dieser vor 34 Tagen eingestellt worden wäre.
    Also ein letzter Versuch mit MXLinux Wildflower 32 bit. Hier streikte zunächst die Installation aber nach einem Neustart mit der “failsave”-Funktion war endlich erfolgreich. Ich habe das System jetzt mehrere Tage getestet und festgestellt, dass es mit den Büro-Programmen und Thunar (Explorer) einwandfrei läuft. Ich konnte auch die Ansicht mit einer Dia-Bildfolge nett gestalten und am Schreibtisch einige Starter einrichten.
    Fazit: Für ältere PCs eine durchaus leistungsfähige Option, wofür auch der Support noch einige Jahre gesichert ist.

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