Aderlass: Mozilla stellt Internet-Klassiker Pocket ein

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Mozilla hat überraschend das Aus für seinen Speicherdienst Pocket angekündigt. Ab dem 8. Juli 2025 wird die Plattform eingestellt. Nutzer können ihre Inhalte noch bis Oktober exportieren. Die Entscheidung sei laut Mozilla eine Reaktion auf veränderte Webgewohnheiten.

Pocket wurde 2017 übernommen und entwickelte sich zur Plattform für kuratierte Inhalte. Nun will Mozilla seine Ressourcen in Projekte stecken, die stärker dem heutigen Surfverhalten entsprechen. Auch die beliebten Browser-Erweiterungen verschwinden bereits ab dem 22. Mai aus den App-Stores.

Premium-Nutzer erhalten automatische Rückerstattungen. Jahresabos enden zum Stichtag. Der bekannte Newsletter „Pocket Hits“ lebt unter dem Namen „Ten Tabs“ weiter. Künftig von Firefox betreut, aber nur noch werktags.

Das Ende von Pocket markiert das Aus einer Ära für Millionen Nutzer. Der Dienst war für viele mehr als nur eine Leseliste. Wer weitermachen will, muss nun auf Alternativen wie Raindrop oder Self-Hosting setzen.

5 Antworten zu „Aderlass: Mozilla stellt Internet-Klassiker Pocket ein“

  1. JS

    Mozilla sollte auch darüber nachdenken, ob die Entwicklung und Wartung der Gecko-Engine noch sinnvoll ist. Die verschlingt extrem viel Geld und kann mit der Entwicklung von Chromium schon länger nicht mehr mithalten.
    Ein Firefox auf Chromium Basis mit dem Fokus auf Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit macht sehr viel Sinn. Brave hat es vorgemacht (auch wenn da viel Unnötiges mit dabei ist).

  2. Jens

    @JS:
    1. Ein Firefox auf auf Chromium Basis macht absolut keinen Sinn. Datenschutz und Sicherheit schließen sich gegenseitig aus. Mir ist Sicherheit aber wichtiger, dafür bin ich bereit, Telemetriedaten bereit zu stellen.
    2. Für einen Puristen, wie mich ist Brave absolut nichts. Zuviel, das ich nicht haben möchte. Vielleicht sollte Mozilla stattdessen sich auf eine eigenständige Distribution konzentrieren? Ich persönlich verwende Google Chrome. Fedora hat da eine eigene Paketquelle eingebunden. Einfach mal in die Paketquellen von Gnome Software unter Fedora schauen.

  3. Jens

    Ich muss mich revidieren.
    Ich nutze dennoch wieder den Firefox. OSS liegt mir am Herzen.
    Zu Telemetriedaten: Ubuntu erstellt sie und openSUSE erstellt sie. Grundsätzlich habe ich damit kein Problem, denn man unterstützt dabei die Softwareentwickler. Aber die meisten wollen nur nehmen, aber nichts geben.

  4. Dr. Tux

    Liebe Leute, ich glaube in dieser Diskussion müssen wohl mal einige Dinge auseinander dividiert werden:

    1. Seit Firefox 75 (und das ist schon ein Weilchen her) ist die Browserengine nicht mehr Gecko, sondern Quantum. Und der Name kommt nicht von ungefähr: Die damaligen Neuerungen, Änderungen und Verbesserungen wurden sehr kontrovers diskutiert, dürften sich aber in der Rückschau gelohnt haben.

    2. Wer immer noch Lust auf Gecko hat, wird vielleicht mit dem Firefox-Fork Palemoon glücklich. Der pflegt bis heute die Browserengine Gecko, die dort inzwischen Goanna heißt.

    3. Auch wenn ich mich manchmal über die bis heute bestehenden leicht unterschiedlichen Darstellungen der Internetseiten ärgere, plädiere ich dennoch dafür, dass es mehr als nur eine Browserengine gibt. Denn eine einzige Engine in allen verfügbaren Browsern würde nicht gerade für Vielfalt sprechen. Und wenn dort dann eine gravierende Sicherheitslücke aufträte, dann hätten wir alle gleichermaßen überall ein Riesenproblem. Ich erinnere in dem Fall an die Auswüchse des “Browserkriegs” (die Älteren erinnern sich!)

    4. In dem Artikel geht es um die Einstellung eines Dienstes – was nur bedingt mit dem Browser an sich zu tun hat. Der Dienst ist nicht unbedingt mit dem Browser gleichzusetzen – selbst wenn beides aus dem gleichen Hause kommt und mehr oder minder miteinander verbunden ist. Man kann sicher kontrovers über die inzwischen lange Liste der eingestellten Mozilla-Dienste diskutieren. Generell rate ich dazu unabhängige Dienste zu benutzen.

    5. Was einem an Firefox nicht gefällt, wird höchst individuell verschieden sein. Alleine diese alte Telemetriedaten Pro-/Contra-Diskussion kann man sehr kontrovers führen. Je nachdem welcher Nervfaktor am höchsten ist, kann man sich ja mal die verfügbaren Firefox-Forks wie Waterfox oder Librewolf ansehen und vielleicht damit glücklich werden.

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