Das Linux Mint Projekt hat im Rahmen des jüngsten Newsletters einige Details zu den nächsten geplanten Versionen verkündet. Gegenstand der Infos sind die Linux 21.2 Edge Edition, LMDE 6, sowie die nächste Linux Mint 21.3 Version.
So gab der Chefentwickler Clement Lefebvre bekannt, dass die Arbeiten an LMDE 6 begonnen haben. Der Codename von LMDE 6 ist „Faye“ und wird auf Basis von Debian 12 Bookworm erscheinen.
LMDE 6 soll alle neuen Funktionen und Änderungen erhalten, die bereits mit Linux Mint 21.2 Victoria eingeführt wurden. Der Unterschied wird jedoch sein, dass die Basis von LMDE 6 nicht Ubuntu 22.04, sondern Debian 12 sein wird. Damit kommt ebenfalls Langzeitpflege und Linux Kernel 6.1.
Während die Entwickler an LMDE 6 arbeiten, wird parallel jedoch auch an der Edge-ISO Version von Linux Mint 21.2 getüftelt. Diese basiert auf dem neueren Linux Kernel 6.2 statt auf dem 5.15 LTS Kernel und dank neueren Kernel-Stack wird neuere Hardware besser unterstützt.
Im Bild Linux Mint 21.3 Victoria. All diese Neuerungen sollen auch für LMDE 6 kommen.
Wann erscheint LMDE 6?
Selbstverständlich dürfte die Frage nach dem Veröffentlichungstermin von LMDE 6 die für die Nutzer von Relevanz sein. Da die Arbeiten an Faye laufen, wurde derzeit noch kein Termin verkündet. Bekannt ist jedoch der Fahrplan:
- Linux Mint 21.2
- Linux Mint 21.2 Edge Version mit Kernel 5.19
- LMDE 6 auf Basis von Debian 12 Bookworm
Linux Mint 21.2 ist bereits im Juli erschienen. Das Edge ISO von Victoria dürfte in Bälde folgen. Danach steht Faye auf der Liste. Persönlich tippe ich, dass die Edge Version von 21.2 noch im August veröffentlicht und LMDE 6 im September oder Oktober veröffentlicht wird.
Ausschau auf Linux Mint 21.3
Obwohl wir noch im Sommer stecken, gibt es schon eine Ausschau auf die Wunschliste für das traditionelle Linux Mint Weihnachtsgeschenk. So wird die Veröffentlichung von Linux Mint 21.3 für Weihnachten 23 geplant. Allerdings gibt es noch keine Details über neue Funktionen und Neuerungen für Version 21.3. Lediglich die wage Aussage, dass die Entwickler gedanklich einiges vorhaben. Konkret wird jedoch schon jetzt eine verbesserte Secure Boot Unterstützung in den Raum gestellt. Auch wolle man sich die Zeit nehmen zu evaluieren, ob ein Schwenk zu Wayland vorteilhaft ist und mit welch einem Portierungsaufwand das verbunden wäre.
Clem appelliert an Nutzer
Im Rahmen des Newsletters geht Clem auch auf eine lautstarke Minderheit von LMDE-Nutzern ein. Diese repräsentieren eine kleine und zugleich überproportionale laute Anwendergruppe. Ferner wird adressiert, dass man auch bei Kritik an Ubuntu höflich bleiben soll. Nach dem Motto „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird“, versichert Clem, dass die meisten getroffenen Entscheidungen von Canonical für Ubuntu nicht mit voller Wucht zu Linux Mint durchschlagen, da man dieses meistens abpuffern oder umschiffen kann.
Konkret geht es um die Pläne von Canonical mit Ubuntu 24.04 testweise erstmalig auch eine unveränderliche Version zu veröffentlichen, die schwerpunktmäßig auf Snap Paketen aufsetzt, statt auf Debian Paketen. Diese Snap Ubuntu 24.04 Version wird neben der regulären Ubuntu 24.04 LTS Version erscheinen. Doch perspektivisch soll dieser Testballon die Machbarkeit solch einer Version ausloten, was möglicherweise für Ubuntu 26.04 LTS dann eine größere Änderung bedeuten kann.
Setzt Ubuntu nicht mehr auf das Debian Paket, sondern auf Snap, wäre das für Linux Mint von direkter Folge. Für diesen Fall hat man vor Jahren LMDE in Stellung gebracht, da man bei Linux Mint langfristige Strategien entwickelt hat. Clem beschwichtigt jetzt nicht unnötig in Panik zu verfallen. Damit möchte man Nutzer der regulären Linux Mint Version beruhigen nicht überstürzt zu LMDE zu wechseln.
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