In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung immer wichtiger werden, ist die Wiederverwendung älterer elektronischer Geräte eine praktische Möglichkeit, um die Lebensdauer dieser Geräte zu verlängern. Dieser Bericht untersucht die Gründe, warum die Installation von Linux auf einem älteren MacBook eine sinnvolle Option sein kann. Wir werden die Vorteile dieser Entscheidung beleuchten, sowohl aus ökologischer als auch aus funktionaler Sicht.
Unterstützung für ältere Hardware
Eines der Hauptprobleme, mit denen Besitzer älterer MacBooks konfrontiert sind, ist die Tatsache, dass Apple im Laufe der Zeit den Support für diese Geräte einstellt. Dies bedeutet, dass neue macOS-Versionen nicht mehr auf diesen älteren Modellen installiert werden können und die Security Updates für ältere macOS Versionen auch nur für die beiden Vorgänger angeboten werden.
Credit: Apple.com
Während dies aus Sicht von Apple oft aus technischen Gründen erfolgt, führt es dazu, dass die Nutzer veraltete Betriebssysteme verwenden müssen, die nicht mehr die neuesten Sicherheitsupdates und Funktionen erhalten. Dies kann die Sicherheit des Systems gefährden und die Fähigkeit des Geräts beeinträchtigen, mit den Anforderungen moderner Software Schritt zu halten.
Für Apple ist das gut, denn viele Apple Kunden bleiben treu und kaufen dann einen neuen Mac Computer. Für den Geldbeutel und die Umwelt ist das leider gar nicht so toll.
Linux als Lösung für ältere Hardware
Linux, das Open-Source-Betriebssystem, bietet eine Lösung für dieses Problem. Eine der herausragenden Eigenschaften von Linux ist seine Fähigkeit, auf einer breiten Palette von Hardware zu laufen, unabhängig von Alter oder Spezifikationen. Dies macht Linux zu einer attraktiven Option für diejenigen, die ältere Hardware wiederbeleben möchten.
Ein weiterer Vorteil von Linux ist die Vielfalt der verfügbaren Distributionen. Es gibt zahlreiche Linux-Varianten (Distributionen), die auf die Bedürfnisse und Anforderungen verschiedener Nutzer zugeschnitten sind. Einige dieser Distributionen sind speziell für ältere Hardware optimiert. Sie sind ressourceneffizient, schlank und können selbst auf älteren MacBooks problemlos installiert werden.
Durch die Installation von Linux auf einem älteren MacBook haben Nutzer Zugriff auf aktuelle und sichere Softwarepakete. Linux-Distributionen werden kontinuierlich gewartet und aktualisiert, was bedeutet, dass Sicherheitslücken schnell geschlossen werden und die Nutzer von den neuesten Funktionen profitieren können. Dies ist ein großer Vorteil im Vergleich zu älteren macOS-Versionen, die nicht mehr aktualisiert werden.
Die Installation von Linux auf einem älteren MacBook kann die Lebensdauer dieses Geräts erheblich verlängern. Anstatt es aufgrund veralteter Software und sinkender Leistung aufzugeben, können Nutzer ihr MacBook mit Linux wiederbeleben und es weiterhin als leistungsfähiges Arbeitswerkzeug nutzen. Dies ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ökologisch verantwortlich, da es zur Reduzierung von Elektroschrott beiträgt.
Klingt das alles schön und gut? Nur fragst Du dich jetzt, wie Du Linux installierst? Das zeige ich im nächsten Kapitel
Die Installation von Linux auf einem Mac
Im Prinzip unterscheidet sich die Installation von Linux auf einem Mac nicht vom Installationsprozess von Linux auf einem PC.
Zuerst müssen wir eine Distribution festlegen. Wer an macOS gewöhnt ist und diesem Konzept treu bleiben möchte, dem empfehle ich erstmal mit Ubuntu zu starten. Auf meinem Macbook Pro 15 Zoll aus dem Jahr 2013 ist nichts mehr mit der neuesten macOS Version. Mit der Veröffentlichung von macOS Sonoma endet der Support für macOS 11 Big Sur. Big Sur war die letzte Version von macOS, die offiziell auf diesem Macbook lief. Es gibt Tools, mit denen kann man nicht für das Gerät freigegebene Versionen installieren, doch mir war das immer zu waghalsig, ob das dauerhaft gut geht. Daher hatte ich entschieden, dass Linux auf diesem Macbook laufen wird.
So habe ich Ubuntu 22.04 LTS installiert und dank kostenlosen Ubuntu Pro Abo wird dieses Macbook bis 2032 Sicherheitspatches erhalten. Du hast richtig gehört, bis 2032. Ubuntu 22.04 LTS bekommt 5 Jahre regulären LTS-Support. Das wäre bis 2027. Dank Ubuntu Pro werden dann noch 5 Jahre weiter Sicherheitsaktualisierungen bereitgestellt. Ich kann nicht versprechen, dass dieser Apfel bis 2032 läuft oder im Einsatz sein wird aber allein die Vorstellung, dass die Versorgung sichergestellt ist, gibt mir ein gutes Gefühl.
Also zurück im Plan. Die Eckpunkte sehen so aus:
Wir müssen das ISO Abbild von Ubuntu herunterladen und dieses dann auf ein USB Stick flashen. Dafür bietet sich ein Tool wie Etcher an. Danach verbinden wir den USB Stick und schalten den Mac ein. Doch wir wollen von USB starten, was wir in dem Fall beim Start mit gedrückter Alt Taste bewerkstelligen. Nun kannst Du Ubuntu direkt im Livemodus einmal anschauen und erste Erfahrungen machen ob das überhaupt grundsätzlich etwas für Dich ist. Falls das nicht mit Nein beantwortet wird, kannst Du installieren. Die für die Installation nötigen Schritte zeige ich im YouTube Video. Ich verweise entsprechend darauf.
Wie genau Ubuntu installiert wird, hatte ich in einem separaten Beitrag für Ubuntu im Rahmen meiner Serie Wechsel zu Linux gezeigt. Ganz nebenbei hatte ich für viele weitere Distros im Rahmen der Serie den Installationsprozess gezeigt. Wenn Du also statt Ubuntu lieber Linux Mint oder Zorin OS nutzen willst, findest Du das passende Video bei meiner Serie Wechsel zu Linux.
Besonderheiten und Fazit
Manche könnten jetzt einwerfen, dass Ubuntu nicht unumstritten ist aufgrund einiger Entscheidungen von Canonical. Canonical ist das Unternehmen hinter Ubuntu, dass sich um die Entwicklung von Ubuntu und allen Produkten drumherum kümmert.
Auch mir gefallen nicht alle Entscheidungen, die Canonical trifft. Ich für meinen Teil habe entschieden, dass die Vorteile, die mir Ubuntu 22.04 LTS auf dem Macbook bietet, die Nachteile klar überragen.
Kurze Eckpunkte: Die Canonical bzw. Ubuntu Containerlösung Snap habe ich auf meinem Macbook nicht entfernt. Das aus dem Grund, damit ich via Ubuntu Pro die volle Funktion auch im Hinblick auf Livepatch auskosten kann. Der über Snap bereitgestellte Firefox Browser wurde von mir gelöscht. Stattdessen hatte ich die Alternative Flatpak installiert und Firefox als Flatpak Container installiert. Ich hatte mich ganz bewusst gegen die Option Firefox aus dem Mozilla PPA entschieden. Ergo Firefox aus Flatpak. Falls das für Dich böhmische Dörfer sind, wie man Snap z.B. löscht und/oder Flatpak installiert, hatte ich ebenfalls schon hier dokumentiert. In der Beschreibung ist der Link zu dem Beitrag. Gerne im Bedarfsfall mal reinschauen und aufschlauen.
Fazit
Die Unterstützung älterer Hardware ist eine der herausforderndsten Aufgaben in der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technologie. Die Installation von Linux auf einem älteren MacBook bietet eine praktikable Lösung, um veraltete Hardware in ein leistungsfähiges und aktuelles System zu verwandeln. Mit Ressourceneffizienz, sicherer Software und einer Vielzahl von Distributionen zur Auswahl, bietet Linux eine attraktive Alternative zu macOS für diejenigen, die die Lebensdauer ihres MacBook verlängern und gleichzeitig ökologische Nachhaltigkeit fördern möchten.
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