Flatpak 1.16.1 veröffentlicht: Mehr Kontrolle, mehr Sicherheit, mehr Effizienz

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Die plattformübergreifende Linux-Paketlösung Flatpak ist in Version 1.16.1 erschienen. Das erste Wartungsupdate der 1.16-Serie bringt viele Detailverbesserungen, die sowohl Nutzern als auch Administratoren zugutekommen. Im Fokus stehen neben besserer Performance und optimiertem Speicherverbrauch vor allem Sicherheitsaspekte.

Besonders relevant ist die überarbeitete Kindersicherung. Kinderkonten dürfen ab sofort standardmäßig installierte Flatpak-Anwendungen selbstständig aktualisieren. Dadurch gelangen wichtige Sicherheitsupdates schneller ans Ziel, ohne Wartezeit auf Administratorfreigaben. Wer das nicht möchte, kann diese Standardeinstellung über polkit-Richtlinien gezielt anpassen.

Auch technisch wurde unter der Haube einiges verbessert. Die Art und Weise, wie Flatpak Prozesse in systemd verwaltet, wurde überarbeitet: Statt auf Prozess-IDs zu setzen, verwendet Flatpak nun eigene Instanzkennungen. Dies erleichtert die Identifikation einzelner App-Instanzen deutlich, was vor allem in größeren Systemumgebungen Vorteile bringt.

Hardwareseitig wurde die Unterstützung für Grafikgeräte erweitert. Über die Option 

--device=dri 

können Anwendungen nun auch auf /dev/udmabuf zugreifen. Das verbessert die Kompatibilität insbesondere bei Anwendungen, die auf moderne Grafikfunktionen und Speicherfreigaben via DMA angewiesen sind.

Auch bei der Systempflege geht es nun schneller. Der Befehl 

flatpak prune --dry-run 

prüft ungenutzte Pakete effizienter und spart Rechenzeit. Ebenso wurden bei 

flatpak permission-reset 

unnötige Schreibvorgänge vermieden. Änderungen werden nur dann vorgenommen, wenn es wirklich nötig ist. Das reduziert Last und verlängert die Lebensdauer von Speichermedien.

Zahlreiche Fehlerkorrekturen sorgen zusätzlich für mehr Stabilität: Abstürze durch fehlerhafte Mehrfach-Threads im Flatpak-Portal gehören der Vergangenheit an. Unklare Meldungen beim Entfernen veralteter NVIDIA-Treiber wurden entfernt. Auch das Durchreichen bestimmter Host-Variablen in die App-Sandbox wird nun restriktiver gehandhabt für mehr Sicherheit und Isolation.

Abgerundet wird das Release durch Speicheroptimierungen, klarere Fehlermeldungen und verbesserte Entwicklertools. Auch sprachlich wurde Flatpak aktualisiert: Neue oder überarbeitete Übersetzungen in unter anderem Bulgarisch, Portugiesisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch und Schwedisch sind enthalten.

Flatpak 1.16.1 ist ab sofort verfügbar. Die Entwickler empfehlen die schnelle Aktualisierung sowohl für Endnutzer als auch für Distributionen. Wer Wert auf aktuelle Sicherheitsstandards, bessere Verwaltung und ein effizientes Linux-System legt, sollte nicht zögern. Das Changelog gibt es hier.

4 Antworten zu „Flatpak 1.16.1 veröffentlicht: Mehr Kontrolle, mehr Sicherheit, mehr Effizienz“

  1. JS

    Zusammen mit dem Atomic Desktop ist Flatpak die Zukunft von Linux. Danke an die Entwickler, die beides weiter vorantreiben!

  2. WolliD.

    @JS
    Frage ist wohl, für wen das die Zukunft sein soll.
    Erklär’ mal, wie das Addon von meinem Keepass (wenn überhaupt dort verfügbar) mit dem Addon von meinem Browser sprechen kann, wenn alles in kleine Käschtchen eingedost läuft.

  3. JS

    @WolliD.
    Ja, es gibt eine Flatpak Version von KeePassXC auf flathub und zwar die neueste Version.
    Die Browserintegration mit Flatpak funktioniert derzeit leider nur mit einem Workaround, dass wird aber nicht so bleiben. Mit Snap funktioniert es bereits seit Version 2.7.9. Flatpak wird bald folgen.

  4. WolliD.

    @JS
    KPXC ist bei mir draussen, nachdem es mir mal die zentrale .kdbx im Onlinespeicher (für die anderen Keepass Installationen) zerschrieben hat. Da will ich mich nicht mit weiteren “Workarounds” beschäftigen. Wie gut, dass eine Windows Instanz immer Backups anlegt.

    Weshalb bei jeder Linux Installation hier nur Keepass Mono läuft oder was AUR/Extras so her gibt.

    Schlussfolgerung: Atomic Desktop und Flatpak ist nur was für große Unternehmen in der Nutzung.

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