Devuan 6 „Excalibur“ veröffentlicht: Systemd-freies Debian mit klarer Linie

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Nach mehr ausreichenden Entwicklungszeit hat das Devuan-Team die neue Version Devuan 6 „Excalibur“ offiziell freigegeben. Die auf Debian 13 „Trixie“ basierende Distribution bleibt ihrem Grundprinzip treu, ein vollständig systemd-freies Linux-System anzubieten.

Devuan 6 verwendet den Linux-Kernel 6.12 LTS und setzt erstmals auf den neuen Paketmanager APT 3, der für mehr Leistung und Zuverlässigkeit sorgen soll. Eine wichtige technische Neuerung ist das verpflichtende zusammengeführte /usr-Dateisystem, das den aktuellen Debian-Richtlinien folgt. Nutzer, die von Devuan 5 „Daedalus“ aktualisieren, müssen daher vor dem Upgrade das Paket usrmerge installieren.

Auch im Audiobereich gibt es Veränderungen. PipeWire ersetzt in den meisten Installationen PulseAudio als bevorzugtes Soundsystem. Das soll geringere Latenzen und eine bessere Leistung auf Desktop- und Konsolensystemen ermöglichen. Standardmäßig wird das neue Devuan mit dem Xfce 4.20-Desktop ausgeliefert. Alternativ stehen KDE Plasma 6.3.6 und GNOME 48 in den stabilen Paketquellen bereit.

Das System bietet eine bewusst schlanke Softwareauswahl. Enthalten sind Firefox ESR 140.4, LibreOffice 25.2 und der Parole-Mediaplayer 4.18. Für Entwickler finden sich aktuelle Werkzeuge wie GCC 14.2, Python 3.13, PHP 8.4 oder MariaDB 11.8. Die Unterstützung für 32-Bit-Systeme wurde eingeschränkt, ein eigenes Installationsabbild für i386 gibt es nicht mehr. Voll unterstützt bleiben hingegen amd64, arm64, ppc64el und riscv64.

Darüber hinaus wurde die Organisation der Repositories verbessert und das Installationsmedium überarbeitet. Nutzer können nun klar zwischen minimalistischen Server- und Desktop-Installationen wählen. Alle Abbilder enthalten bei Bedarf proprietäre Firmware, die nur installiert wird, wenn sie für die Hardware notwendig ist. Wer ein vollständig freies System möchte, kann die Firmware im Expertenmodus ausschließen oder später entfernen.

Ein direkter Upgrade-Pfad von Devuan 5 „Daedalus“ ist verfügbar, ebenso eine dokumentierte Migration von Debian 13 „Trixie“. Mit der Veröffentlichung von „Excalibur“ richtet das Team den Blick bereits auf Devuan 7 „Freia“, das voraussichtlich 2027 erscheinen soll. Repositories für erste Tests stehen schon für Neugierige bereit. Das ISO Image von Devuan 6 gibt es hier. Wem es nach mehr Informationen dürstet, dem seien die Release Notes angeraten.

5 Antworten zu „Devuan 6 „Excalibur“ veröffentlicht: Systemd-freies Debian mit klarer Linie“

  1. Uwe

    “Wer ein vollständig freies System möchte, kann die Firmware im Expertenmodus ausschließen oder später entfernen.”

    Dafür gibt es Trisquel Linux.

    Startseite-> https://trisquel.info/de
    Dokumentation-> https://trisquel.info/de/wiki

  2. AH

    Wow! „Excalibur“ ist ein richtig cooler Codename. – Ich hätte echt ein Problem damit, später auf Devuan 7 „Freia“ zu wechseln. 😉

    Nutzen und Vorteile von Pipewire wurden hier sehr gut erklärt:

    So hört Linux! – Pulseaudio, Pipewire und das Audio-System von Linux
    https://m.youtube.com/watch?v=fIhasf7wjbo

  3. Jörg

    Ich habe mir jetzt, bei Devuan, den “Wolf” gesucht und nichts gefunden!
    WO finde ich die KDE Version?
    Egal was ich anklicke – es ist immer die Version xfce.

  4. Jörg

    Habe die KDE Version gefunden. Leider erscheint diese erst, wenn man die Version 6 installiert. Dabei werden aber auch Mate, Cinnamon und andere Desktops angeboten.
    Habe mir Cinnamon installiert und so ganz nebenbei, hat mir Devuan 6 den Grub meiner, auf je einer separaten Festplatte installierten Mint 21.1 und 22.2, zerschossen.
    Nach der Installation lies sich nur noch Devuan starten. Den Grub der anderen Distributionen, konnte ich nur, mit Hilfe eines Programmes reparieren, das sich “boot-repair” nennt. Wobei ich noch anmerken möchte, das dieses Reparaturprogramm alles in den Schatten stellt, was ich die Jahre vorher, so gehabt habe. Bis zu Devuan 6 kannte ich das Reparaturprogramm gar nicht.
    Habe mir bereits einen, entbehrlichen Live Stick (den mann zwingend für das Programm braucht) beiseite gelegt.

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