Eine chinesische KI namens Deepseek zieht aktuell weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Ihre App stürmte an die Spitze von Apples App Store, was gleichzeitig die Aktienkurse führender US-Tech-Unternehmen ins Wanken brachte. Doch hinter dem Hype steckt mehr – und weniger –, als viele glauben.
Die Aufregung dreht sich um die Behauptung, Deepseek habe für nur rund 5,6 Millionen Dollar ein Modell entwickelt, das mit OpenAI konkurrieren kann. Experten relativieren: Diese Kosten beziehen sich lediglich auf die finale Trainingsphase, nicht auf die gesamte Entwicklung. Dennoch beeindruckt Deepseek durch innovative Ansätze wie das “Mixture of Experts”-Modell, das Effizienz und Kostensenkung ermöglicht.
Trotz technischer Fortschritte bleibt Kritik nicht aus. Die App ist stark zensiert, spiegelt staatliche Narrative wider und speichert Daten in China. Nutzer sollten sich gut überlegen, ob sie diese Alternative westlicher KI-Modelle nutzen möchten. Dennoch, das Modell selbst, als “Open Weights” verfügbar, erlaubt individuelle Anpassungen und weckt Interesse bei Entwicklern.

Marktreaktionen, wie der Kursrutsch von Nvidia, könnten übertrieben sein. Effizienzgewinne bedeuten nicht zwangsläufig geringere Hardware-Nachfrage. Vielmehr könnten sie neue Anwendungen und wachsende Nutzung fördern. Laut Experten zeigt die Debatte mehr über die Nervosität des Marktes als über eine echte “KI-Revolution”.
Deepseek zeigt spannende technische Fortschritte, ist aber weder der Untergang westlicher bzw. US Tech-Firmen noch ein Beweis für Chinas Technologieführerschaft. Der Hype verdeutlicht, wie sensibel die KI-Branche auf Innovationen reagiert – und wie wichtig ein genauer Blick auf die Fakten ist.
Wo bleibt Europa?
Europäische Unternehmen spielen derzeit in der Wahrnehmung eine untergeordnete Rolle. Damit Europa nicht den Anschluss verliert und sich nicht abhängig macht, ist es nötig die KI Entwicklung finanziell zu unterstützen. Weiter bräuchte es innovationsfreundliche Regulierungen, die die Entwicklung und Anwendung von KI in Europa fördern. Europa muss auf motivierte Talente, kreative Ideen und konkrete Anwendungen setzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
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