![]()
Der datenschutzorientierte Browser Brave hat einen wichtigen Meilenstein erreicht. Ende September meldete das Unternehmen mehr als 101 Millionen aktive Nutzer auf Desktop und Mobilgeräten. Nur wenige Tage zuvor hatte Brave neue KI Funktionen vorgestellt. Die wachsende Nutzerbasis zeigt, dass das Interesse an einer privaten und unabhängigen Browser Alternative weiter zunimmt.
Auch der hauseigene Suchdienst Brave Search verzeichnet starke Zuwächse. Laut Angaben des Unternehmens werden mittlerweile rund 20 Milliarden Suchanfragen pro Jahr verarbeitet. Täglich zählt die Suchmaschine etwa 50 Millionen Anfragen. Rund ein Drittel davon nutzt bereits die neuen KI gestützten Suchergebnisse.
Besonders in Europa konnte Brave zuletzt profitieren. Seit Apple im Zuge des Digital Markets Act die freie Browser Wahl auf iOS Geräten anbietet, sind die Installationen von Brave in der EU um rund fünfzig Prozent gestiegen. Dennoch bleibt der Browser im weltweiten Vergleich eine Nischenlösung. Laut StatCounter liegt Brave mit einem Marktanteil von knapp 0,8 Prozent derzeit auf Rang neun. Zum Vergleich: Google Chrome hält weiterhin mehr als siebzig Prozent des Marktes. Dahinter folgen Safari und Microsoft Edge mit deutlichem Abstand.
Ein Teil des Wachstums dürfte auf Nutzer zurückzuführen sein, die von Firefox zu Brave gewechselt sind. Firefox verzeichnete im Laufe des Jahres einen Rückgang von rund zehn Millionen Anwendern. Der Versuch von Mozilla, mit neuen KI Funktionen gegenzusteuern, hat viele langjährige Nutzer eher verunsichert als überzeugt.
Brave Chef Brendan Eich sieht die Entwicklung dennoch als Beleg für ein Umdenken vieler Internetnutzer. Immer mehr Menschen wollten Kontrolle über ihre Daten behalten und sich nicht länger von großen Konzernen abhängig machen, erklärte er. Das Unternehmen profitiert zudem von einem wachsenden Ökosystem. Der eigene VPN Dienst zählt fast hunderttausend zahlende Kunden, und auch die Werbeplattform Brave Ads gewinnt zunehmend Partner aus der Wirtschaft.
Mit Brave Search betreibt das Unternehmen inzwischen eines von nur drei unabhängigen Suchsystemen im westlichen Raum. Anders als viele Konkurrenten greift Brave dabei nicht auf Daten von Google oder Bing zurück, sondern pflegt einen eigenen Suchindex. Dieser steht auch externen Entwicklern über eine Programmierschnittstelle offen.
Brave hat in kurzer Zeit bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Der Weg zu einem größeren Marktanteil bleibt jedoch anspruchsvoll. Doch wer den Fokus auf Datenschutz, Transparenz und Eigenständigkeit legt, scheint auf einem stabilen Kurs zu sein.


Schreibe einen Kommentar